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Integrationsbarometer

Deutschland verliert an Attraktivität bei ausländischen Pflegefachpersonen

Nur knapp 70 Prozent des ausländischen Pflegepersonals würden sich noch einmal für Deutschland als Zielland entscheiden.

Immer weniger internationale Pflegefachpersonen entscheiden sich für Deutschland als Arbeitsort. Das geht aus dem aktuellen Integrationsbarometer 23 hervor, das am Montag veröffentlicht wurde. Demnach fanden 40 Prozent der Befragten den Integrationsprozess als unzureichend. Lediglich knapp 70 Prozent (Stand: 2023) würden sich heute für Deutschland entscheiden. Im Vorjahr waren das nach Angaben des Recruitingunternehmens Globogate noch über 90 Prozent. Das Gütesiegel "Faire Anwerbung Pflege Deutschland" kennen nicht einmal zehn Prozent der Befragten (8,7 Prozent).

Transparente und ethisch korrekte Zuordnung wichtig

Das Unternehmen erstellt das Integrationsbarometer jährlich und befragt dazu mehr als 1.000 philippinische Pflegefachpersonen, die im Rahmen spezieller Programme nach Deutschland gekommen sind. Bewertet werden unter anderem betriebliche, kulturelle und soziale Faktoren.

Die sich in den Umfragewerten abzeichnende negative Entwicklung sei häufig auf kurzfristige Pooling-Modelle zurückzuführen, welche keine transparente und ethisch korrekte Zuordnung der Pflegefachpersonen zu ihren künftigen Arbeitgebenden in Deutschland ermöglichten, bewertete Globogate.

Eine solche Zuordnung sei jedoch entscheidend, um die Grundlage für eine erfolgreiche Integration zu legen, Mitarbeiterbindung und Loyalität zu fördern, sagte Integrationsmanagerin Filipina Verena Kaden.

So gelingt die Auslandsrekrutierung nachhaltig

Punkte wie Integrationskonzepte, Mentoren- oder Patenprogramme, Relocation Management, nachhaltige Sprachförderung auch nach Ankunft in Deutschland und Förderung der interkulturellen Kompetenzen im deutschen Team seien wichtige Faktoren für eine gelingende Auslandsrekrutierung.

Insbesondere seien aber auch folgende Parameter wichtig:

  • vorab seriöse Orientierung und Vorbereitung
  • vollständig transparente Aufklärung der Kandidaten über das Programm und das Jobangebot
  • aktives Management der Erwartungshaltungen beider Seiten
  • Schärfung des Bewusstseins und der Loyalität der Kandidaten
  • tatsächliche Umsetzung des definierten Integrationskonzepts
  • Aufbau einer Bindung zu den Kandidaten bereits im Herkunftsland
  • frühzeitige Gespräche mit den Kandidaten über Karrierechancen
  • Sicherstellung einer adäquaten, proaktiven Kommunikation während der Onboarding-Phase.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Ergebnisse des Integrationsbarometers sind insofern besorgniserregend, da Deutschland insbesondere in Pflegeberufen auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen ist. Die Bundesregierung will mit ihrem kürzlich beschlossenen Fachkräfteeinwanderungsgesetz künftig sogar noch mehr internationales Fachpersonal anlocken.

Doch auch eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung zeigt, dass dem deutschen Arbeitsmarkt dringend benötigte Pflegefachpersonen verloren gehen, weil etwa der Anerkennungsprozess zu kompliziert ist.

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein am Campus Kiel bietet seit einem Jahr eine Konzeptstation für eine spezialisierte Ausbildung ausländischer Pflegefachpersonen. Auf dieser in eine Intensivstation integrierte Sektion begleitet und unterstützt erfahrenes Pflegepersonal die neuen Mitarbeitenden auf dem Weg zur staatlichen Anerkennung ihrer Qualifikation.

Das Westpfalz-Klinikum gibt Praxistipps zum Onboarding und zur Integration. Rund zwölf Prozent des Pflegepersonals hat das Haus aus dem Ausland angeworben und fährt gut damit.

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