Bundesaußenminister Johann Wadephul wirbt angesichts des Pflegepersonalmangels in Deutschland für mehr Fachpersonal aus Indonesien. In der Hauptstadt Jakarta informierte sich der CDU-Politiker über die mit Deutschkursen gekoppelte entsprechende Ausbildung im indonesischen Gesundheitswesen.
Wadephul besuchte unter anderem den Unterricht in einem Deutschkurs an einer staatlichen Fachhochschule für Gesundheitsberufe, der gemeinsam mit dem Goethe-Institut Indonesien organisiert wird. Als eines der Hauptprobleme bei der Anwerbung von mehr Fachkräften aus dem Ausland gilt die Sprachbarriere. Während des Besuchs wurde eine Absichtserklärung zum Aufbau von vier weiteren ähnlichen Bildungseinrichtungen unterschrieben.
Fachpersonalmangel in Deutschland - Abhilfe aus Indonesien?
Die Bundesregierung sieht in der Anwerbung von Fachkräften aus Indonesien großes Potenzial, zumal die Hälfe der Bevölkerung jünger als 30 Jahre alt ist. Der indonesische Außenminister Sugiono hatte beim Treffen mit Wadephul am Vortag gesagt, bislang seien 329 indonesische Pflegekräfte nach Deutschland gegangen. Jakarta hoffe, dieses Programm auf den Gastgewerbesektor auszuweiten, unterstützt durch von Deutschland finanzierte Sprachkurse.
Migration von Fachpersonal bislang auf niedrigem Niveau
Bisher bewegt sich die Fachkräftemigration nach Deutschland mit insgesamt rund 1.000 Visa pro Jahr auf niedrigem Niveau. Als Gründe werden von der Bundesregierung unter anderem ein geringes Ausbildungsniveau, Sprachanforderungen und Probleme bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen genannt. Neben deutsch-indonesischen Initiativen zur Fachkräftegewinnung vor allem im Pflegebereich gibt es ähnliche Anstrengungen auch im Hotel- und Gaststättengewerbe.
dpa