Anlässlich der derzeitigen Gespräche in den Arbeitsgruppen zur Ausarbeitung eines Koalitionsvertrags hat die Bundespflegekammer (BPK) ihre Kernforderungen an die Politik wiederholt. BPK-Präsidiumsmitglied Christine Vogler betonte am Montag:
"Die Zeit ist reif, alle Register zu ziehen und ehrliche Perspektiven für den Beruf Pflege zu schaffen. Dazu reicht kein Reförmchen mehr, es muss mittlerweile an allen möglichen Stellschrauben nachgezogen werden."
Bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege - jetzt
Ihre Kernforderungen zur Sicherung der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung habe die BPK auch an die Verhandlungspartnerinnen und -partner der Arbeitsgruppe "Gesundheit und Pflege" gesendet.
Die Forderungen der BPK lauten:
- Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen, das bedeutet mehr Personal und mehr Kompetenzen.
- Wir brauchen ein Mitspracherecht auf allen Ebenen, auf denen politische Entscheidungen gefällt werden, wie dem Gemeinsamen Bundesausschuss.
- Wir brauchen eine Selbstverwaltung für die Profession, um einen kompetenten und legitimierten Ansprechpartner für die Politik zu haben.
- Auch innerhalb der einzelnen Sektoren und Berufe im Gesundheitssystem muss ein Umdenken erfolgen: Die Profession Pflege muss – wie in anderen Ländern der Fall – auf Augenhöhe beispielsweise mit der Ärzteschaft agieren können.
- Wir brauchen eine Chief Government Nurse im Kanzleramt oder im Gesundheitsministerium.
Immer mehr Organisationen untermauern die Bedeutung einer grundlegenden Pflegereform
Die Appelle aus der Pflege werden drängender: Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung hat erst kürzlich einen "Neustart in der Pflege" gefordert und einen eigenen 4-Stufen-Masterplan für die Pflege vorgelegt. Der Stern erinnerte an die Pflege-Petition, die mehr als 350.000 Menschen befürworten. Und auch Intensivmediziner pochen auf spürbare Verbesserungen für die Pflege.