Die Universitätsmedizin Frankfurt hat die bundesweit erste Position eines "Chief Nursing Information Officer" (CNIO) eingeführt. Die neue Rolle soll sicherstellen, dass digitale Lösungen die Pflegepraxis spürbar entlasten und die Patientenversorgung effizienter sowie sicherer wird, teilte die Klinik am Montag mit.
Katharina Steinhauer, die langjährige Erfahrung aus Pflegepraxis, Pflegewissenschaft und IT-Projekten einbringe, übernimmt die CNIO-Funktion. Sie sagte: "Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sie muss die pflegerische Verantwortung stärken und den Alltag wirklich erleichtern." International sei die CNIO-Rolle bereits etabliert, etwa in den USA und Skandinavien. Dort gelte sie als Schlüsselfunktion für die digitale Gesundheitsversorgung, weil sie Pflege, Medizin und IT verbinde.
Pflegegeleitete Digitalisierung
Die Aufgaben eines CNIO umfassen die Bewertung digitaler Technologien, die praxisgerechte Einführung von Systemen und die Stärkung digitaler Kompetenzen in der Pflege. die Entwicklung neuer Rollenprofile sowie den gezielten Einsatz von Automatisierung für effizienteres Arbeiten. Auf diese Weise flössen pflegerische Perspektiven früh in die digitale Entwicklung ein und trügen direkt dazu bei, den Dokumentationsaufwand zu reduzieren, Kommunikationsprozesse zu verbessern und mehr Zeit für die direkte Patientenversorgung zu schaffen. Auch Patientinnen und Patienten sollen stärker in die digitale Transformation eingebunden werden.
Frankfurt setzt bundesweites Signal
"Mit der Einführung der CNIO-Rolle setzt die Universitätsmedizin Frankfurt bundesweit ein Signal", betonte Pflegedirektorin Birgit Roelfsema. Die Einrichtung einer Innovationsstation als Reallabor für digitale Technologien sowie Projekte zu Telepflege, Virtual Nursing und Künstlicher Intelligenz sollen die pflegerische Versorgung darüberhinaus weiterentwickeln.