Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) hat die bisherigen Auswirkungen des Pflegeberufegesetzes (PflBG) kritisiert. Die Kritik bezieht sich insbesondere auf fehlende Pflegeschulkapazitäten und zu hohe bürokratische Anforderungen.
Anlässlich des heute vor 5 Jahren (am 22. Juni 2017) im Deutschen Bundestag verabschiedeten PflBG bemängelte bpa-Präsident Bernd Meurer, die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung habe den Fachpersonalmangel nicht beseitigt.
"Die generalistische Ausbildung belastet die Pflegeeinrichtungen mit ihren enormen bürokratischen Anforderungen, den komplizierten Umlagesystemen und den nur noch kurzen Einsatzzeiten beim Ausbildungsunternehmen selbst massiv. Gerade für kleinere Träger ist es kaum noch möglich auszubilden."
Meurer: Dramatischer Mangel an Lehrenden
Auch fehlten überall in Deutschland Schulkapazitäten. Da an Universitäten zu wenige Pflegepädagoginnen und -pädagogen ausgebildet würden, gebe es inzwischen "einen dramatischen Mangel an Lehrenden für die Pflegeschulen".
Ebenso fehlten für das "in einem erhebliche Maße" benötigte ausgebildete Assistenzpersonal in den meisten Ländern ausreichende Qualifizierungsstrukturen.
Meurer mahnte:
"Der Pflegeberuf ist attraktiv. Im In- und Ausland gibt es jede Menge interessierte potenzielle Auszubildende. Bund und Länder müssen jetzt wirksame Maßnahmen ergreifen, um ihnen allen einen Ausbildungs- und einen Schulplatz anbieten zu können."
Studien zum PflBG und steigende Ausbildungszahlen
Derzeit untersuchen Studien – u. a. der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und der Technischen Universität Dresden sowie der Hochschulen Ravensburg-Weingarten und Esslingen – die Auswirkungen des reformierten Pflegeberufegesetzes.
Bereits im Februar hatte der Deutsche Pflegerat klargestellt, dass der Mangel an Pflegefachpersonen nichts mit der generalistischen Pflegeausbildung zu tun habe.
Aktuelle Zahlen zu Auszubildenden in der Pflege: