Nach Kritik des Verbands der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands sowie des Bundesverbands Pflegemanagements am Referentenentwurf zur Pflegepersonalbemessungsverordnung (PPBV) lenkt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) offenbar ein. Dem Vernehmen nach will das Ministerium den Start der PPR 2.0 von Anfang Januar verschieben auf das zweite oder dritte Quartal 2024.
BMG reagiert auf zu engen Zeitrahmen
Die Kritik der beiden Verbände richtete sich unter anderem vor allem gegen den zu kurz bemessenen Zeitraum einer Einführung. Auch die kirchlichen Krankenhausverbände forderten mehr Zeit.
Die Gewerkschaft Verdi hält die angekündigte Verzögerung für "eine bittere Nachricht". Die Geduld der Pflegenden sei aufgebraucht. Schon viel zu lange müssten sie auf Personalvorgaben warten, die eine sichere Patientenversorgung und gute Arbeitsbedingungen schüfen.
"Lernendes Instrument" statt Perfektion zum Start
Das Pflegepersonalbemessungsinstrument müsse "so rasch wie irgend möglich an den Start gehen", forderte die Gewerkschaft am Freitag.
Auch Deutscher Pflegerat und Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe hatten bereits vor wenigen Tagen betont, dass die Personalbemessung ein "lernendes Instrument" ist und das System nicht von Anfang an perfekt sein kann.