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Klinikinsolvenzen

Pflegeausbildung in Gefahr

Insolvenzen von Krankenhäusern und Pflegeheimen lassen dringend benötigte Ausbildungsplätze wegbrechen.

Der Niedersächsische Pflegerat (NPR) sieht die Pflegeausbildung bedroht aufgrund zahlreicher Insolvenzen von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Wegen der unstrukturierten Schließungen fielen auch "dringend notwendige" Ausbildungsplätze für die praktische Ausbildung weg. Das sei fatal in Zeiten, in denen der Pflegebedarf steige und Ausbildung das wichtigste Element der Personalqualifizierung und Personalgewinnung sei, sagte NPR-Vorsitzende Vera Lux am Donnerstag.

Unstrukturiertes Kliniksterben vermeiden

Ohne ein Vorschaltgesetz, wie von der Deutschen Krankenhausgesellschaft gefordert, überlebten viele Kliniken nicht, bis die Krankenhausreform greife.

Die aktuellen Destatis-Zahlen zu rückläufigen Zahlen von Ausbildungsverträgen in der Pflege seien "alarmierend", so Lux. Die Ursachen seien vielfältig und lägen nicht, "wie immer wieder" behauptet werde, in der neuen generalistischen Pflegeausbildung.

Lehrpersonal fehlt

Insgesamt gebe es weniger Schulabgängerinnen und -abgänger. Die Zahl der Abiturientinnen und Abiturienten unter ihnen sei gestiegen und diese strebten eher ein Studium als eine Ausbildung an. Ausreichend Pflegestudienplätze und sowie das dazu notwendige Lehrpersonal aber fehlten, kritisierte die NPR-Vorsitzende weiter.

Ebenso leide die praktische Ausbildung unter dem "eklatanten Fachkräftemangel". Lux betonte:

"Die Schließung von Krankenhäusern, wie es die Krankenhausreform vorsieht, wirkt sich zweifelsohne auf die Pflegeausbildung aus."

Weniger Krankenhäuser bedeuteten auch weniger Ausbildungsplätze. Um die Ausbildungsplätze in der Pflege zu sichern, müsse die Politik endlich handeln und strukturelle Entscheidungen treffen. Dazu gehöre auch, der Profession Pflege mehr Verantwortung und Autonomie zu übertragen.

10 Forderungen an die Politik

Um den Rückgang der Ausbildungsplätze zu kompensieren sowie generell das Interesse am Pflegeberuf und der Pflegeausbildung zu steigern, forderte Lux:  

  1. eine bundeseinheitliche zweijährige generalistische Pflegeassistenzausbildung
  2. den Aufbau von grundständigen Pflegestudienplätzen
  3. den Aufbau von Masterstudiengängen für Lehrpersonal
  4. die Verabschiedung des Pflegestudiumstärkungsgesetzes (PflStudStG)
  5. die Anerkennung praktischer Ausbildung in professionellen Skills Labs zusätzlich zu oder anstatt von praktischen Einsätzen in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern
  6. die Refinanzierung der Praxisanleitung im Pflegestudium
  7. eine höhere tarifliche Zulage für qualifizierte Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter
  8. die Anleitung von pflegenden An- und Zugehörigen durch professionelle Pflegefachpersonen zur Unterstützung der häuslichen Pflege
  9. die Übertragung von Heilkunde und damit von mehr Verantwortung und Autonomie auf Pflegefachpersonen
  10. ein Vorschaltgesetz zur Sicherung der Betriebskosten.

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