Die Deutsche Stiftung Patientenschutz sieht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erneut die Altenpflege benachteiligt. In der "Bild am Sonntag" sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch:
"Lauterbach ignoriert die Altenpflege! Wenn er von Pflege redet, dann schaut er nur auf die Krankenhäuser."
Das Ministerium sei "beratungsresistent, selbst bei erdrückenden, explodierenden Kosten", kritisierte Brysch weiter und bezog sich damit u. a. auf die fehlenden Personalschlüssel in der Altenpflege, denn diese soll es künftig in der Pflege im Krankenhaus geben. "Völlig unverständlich" sei, dass dies nicht auch in der Altenpflege angegangen werde.
Mehr Mitsprache für Pflegende gefordert
Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll, verwies im Gespräch mit der Zeitung auf die bessere Bezahlung in der Altenpflege ab September dank der Regelungen zur Tariftreue in Pflegeeinrichtungen. Sie sagte aber auch, dass Pflege eine größere Rolle im Freiwilligendienst und an Schulen spielen solle. Werbekampagnen hingegen sollten "nicht nur Händchen halten und Bettpfannen zeigen".
Für Bündnis 90/Die Grünen ist mehr Mitsprache der Pflegenden wichtig. Sie müssten mehr gehört werden, forderte Bundestagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche.
"Nur durch eine angemessene Vertretung der Pflege, die sich für bessere Arbeitsbedingungen und die Aufwertung des Berufsbildes einsetzt, werden wir die Herausforderungen in der Versorgung meistern."
Eine düstere Prognose zur pflegerischen Versorgung gab vor wenigen Tagen erst die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler.