Zum 1. Juli 2025 sind neue Pflegemindestlöhne in Kraft getreten. Pflegefachpersonen in der Altenpflege erhalten künftig mindestens 20,50 Euro brutto pro Stunde, qualifizierte Pflegehilfspersonen mit mindestens einjähriger Ausbildung 17,35 Euro und Pflegehilfskräfte 16,10 Euro. Damit steigen die Mindestlöhne im Vergleich zu 2023 um bis zu 13,8 Prozent.
Die neuen Lohnuntergrenzen gelten bundesweit für Beschäftigte in der stationären Langzeitpflege sowie in der ambulanten Pflege. Sie sollen die Attraktivität der Pflegeberufe stärken und Lohndumping verhindern – insbesondere bei nicht tarifgebundenen Trägern.
Verdi: Pflegeberufe haben ordentlich aufgeholt
Für Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler ist "der deutliche Anstieg (…) eine gute Nachricht". Der Pflegemindestlohn sei weiterhin notwendig, da Arbeitgebende ohne Tarifbindung nur im Durchschnitt nach Tarif zahlen müssten. Nur über den Mindestlohn sei eine konkrete Lohnhöhe für viele Beschäftigte gesichert.
Bühler zieht eine positive Bilanz: Die Bezahlung in der Altenpflege sei in den vergangenen Jahren stärker gestiegen als in der Gesamtwirtschaft – das sei überfällig gewesen. Die Kombination aus Tariflohnpflicht, guten Tarifabschlüssen und der Weiterentwicklung des Pflegemindestlohns habe die Branche spürbar vorangebracht.