Nach Ansicht der Grünen-Politikerin Kordula Schulz-Asche werden mit der Einführung von PPR 2.0 die Pflegepersonaluntergrenzen (PpUG) überflüssig. Entschieden anderer Meinung ist diesbezüglich der Deutsche Pflegerat (DPR). Im Interview mit Hauptstadtkorrespondent Jens Mau sagte DPR-Präsidentin Christine Vogler, die PpUG abzuschaffen, wäre "grob fahrlässig".
"Die Untergrenzen müssen, solange wir kein Bemessungsverfahren eingeführt haben, die Mindestversorgung sicherstellen. Sie dürfen zum jetzigen Zeitpunkt nicht infrage gestellt werden."
Untergrenzen sind hilfreich
In ferner Zukunft, wenn die Kliniklandschaft neu geordnet, ein Personalbemessungsinstrument installiert und die Umsetzung sicher sei, könne über ein Auslaufen der Untergrenzen nachgedacht werden.
"Aber auch in Zukunft wäre eine Untergrenze bei temporären Engpässen eine Hilfe. Wir würden diese weiterentwickeln und in ein Personalbemessungsinstrument mit integrieren wollen."
Pflege als Qualitätsmerkmal im Krankenhaus wahrnehmen
Im Interview mit Mau bezieht Vogler auch Stellung zu dem gerade von Deutscher Krankenhausgesellschaft und GKV-Spitzenverband ausgeschriebenen Forschungsauftrag für ein neues Personalbemessungsinstrument. Hier findet Vogler deutliche Worte:
"Der Vorgang ist eine Wiederholung der jahrzehntelangen Ignoranz gegenüber der Berufsgruppe Pflege. Hier wird ein Projekt, das die Zukunft der Pflege auf Jahre festlegt, von Partnern ausformuliert, die keine pflegerische Expertise aufweisen. Wir hätten erwartet, dass der Deutsche Pflegerat, maßgeblich mit eingebunden wird."
Vogler fordert vielmehr, dass die Pflege als Qualitätsmerkmal im Krankenhaus wahrgenommen wird. Welche Art von Bemessungsinstrument aus ihrer Sicht dafür geeignet ist, wie Vogler zum Pflegebudget steht und wieso der DPR gegen Pflege-DRG mit Nurses related groups ist, lesen Interessierte im vollständigen Interview in der Februar-Ausgabe von Die Schwester | Der Pfleger.