Wofür sich Pflegeverbände schon lange einsetzen, fordern jetzt auch Ärzte- und Lehrerverbände ein: Schulgesundheitsfachpersonen, die Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, ihre Gesundheit zu erhalten oder mit vorhandenen gesundheitlichen Einschränkungen umzugehen. Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sowie die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) haben sich in dieser Woche für die Etablierung von Schulgesundheitsfachpersonal – examinierte Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflegepersonen mit Berufserfahrung – ausgesprochen.
Kinder mit einer chronischen Erkrankung oder einer Behinderung unterstützen
Schulgesundheitsfachpersonal, international als School Nurses bezeichnet, könnten einen wichtigen Beitrag zur Inklusion von chronisch erkrankten Kindern oder Kindern mit Behinderung leisten, argumentierten VBE und DDG in einer gemeinsamen Mitteilung. Besonders wichtig sei eine medizinisch ausgebildete Ansprechperson für Kinder mit chronischen Erkrankungen wie einem Typ-1-Diabetes oder einer Behinderung.
Während Schulsozialarbeitende bereits an vielen Schulen im Einsatz seien, bildeten Schulgesundheitsfachpersonen allerdings noch die Ausnahme.
Erfolgreiche Modellprojekte zu School Nurses
Auch für den BVÖGD tragen School Nurses maßgeblich zu einem gesundheitsförderlichen und sicheren Schulklima bei. Besonders profitierten chronisch kranke Schülerinnen und Schüler, da sie direkt vor Ort eine Ansprechperson hätten, die sie fachkompetent gesundheitlich unterstützen könne. Das fördere nachweislich die Rückkehr in den Unterricht und mache Inklusion erfahrbar, teilte der Verband in einem Statement mit.
Alle drei Verbände weisen auf Modellprojekte hin, die wissenschaftlich evaluiert sind und die Vorteile von Schulgesundheitsfachpersonen belegt.
Jetzt müsse die Politik dafür sorgen, School Nurses flächendeckend zu etablieren und auch zu finanzieren.