Schulgesundheitsfachpersonen rechneten sich und steigerten Gesundheitskompetenz sowie Bildungschancen – deshalb seien sie langfristig und deutschlandweit zu etablieren. Das hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest am Donnerstag betont anlässlich eines Fachgesprächs des Bildungsausschusses im Landtag Schleswig-Holstein zum Antrag "Mehr Gesundheit im Schulalltag fördern" der SPD-Fraktion. Die stellvertretende Vorsitzende des DBfK Nordwest, Swantje Seismann-Petersen, begrüßte den Vorstoß zur Schulgesundheitspflege im Land verdeutlichte gleichzeitig aber:
"Das langfristige Ziel muss sein, Schulgesundheitsfachpersonen – international als School Nurses bezeichnet – an jeder öffentlichen Schule als festen Bestandteil des Personals zu etablieren."
Schulgesundheitspflegende leisten "großen Beitrag"
Denn:
"Gesundheitskompetenz und Bildungschancen steigen mit einer etablierten Schulgesundheitspflege."
Erfahrungen aus bisherigen Modellprojekten in Deutschland zeigten, dass Schulgesundheitspflegende einen "großen Beitrag" beim Erkennen von Entwicklungsstörungen, bei Anzeichen von Gewalt und im Umgang mit besonderen Belastungen leisteten. Sie genössen das Vertrauen von Kindern, Jugendlichen und Eltern gleichermaßen. Außerdem seien sie wichtige Ansprechpersonen für Lehrende im Umgang mit chronischen Erkrankungen, akuten Beschwerden, Schmerzen oder Unfällen. Krisenzeiten wie die Corona-Pandemie verdeutlichten die Schlüsselfunktion von Schulgesundheitsfachpersonen besonders.
Gesetzliche Verankerung und Finanzierung gefordert
Auch ökonomisch rechne sich ihr flächendeckender Einsatz, ist Seismann-Petersen überzeugt und verweist auf ein Gutachten, wonach jeder in Schulgesundheitspflege investierte Euro eine Rendite zwischen 11,81 Euro und 34,81 Euro bringe.
"Wir als DBfK fordern dringend die gesetzliche Verankerung und dauerhafte Finanzierung der Schulgesundheitspflege in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland."
Der DBfK unterstützt seit vielen Jahren das Konzept der Schulgesundheitspflege als wesentlichen Teil der öffentlichen Gesundheitsversorgung und als attraktives Berufsfeld für Pflegefachpersonen.