Nachdem 2018 an 2 Grundschulen in Mainz die ersten Schulgesundheitsfachpersonen zum Einsatz kamen, will Rheinland-Pfalz in den beiden kommenden Jahren School Nurses an 18 weiteren Schulen etablieren – jeweils mit einer halben Stelle. Das teilte das Bildungsministerium des Landes am Dienstag mit.
School Nurses als Ansprech- und Vertrauenspersonen
Weniger Fehlzeiten, bessere Lernvoraussetzungen und Bildungserfolge fasst die Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz, Stefanie Hubig, die positiven Auswirkungen des Schulgesundheitspersonals – examinierte Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflegepersonen mit Berufserfahrung – zusammen.
Sie leisteten bei Not- oder Unfällen erste Hilfe, verabreichten Medikamente, unterstützten chronisch kranke Schülerinnen und Schüler, seien Ansprech- sowie Vertrauenspersonen und könnten so früh erkennen, falls sich in der Schülerschaft psychische Auffälligkeiten einstellten. Zudem achteten sie auf Allergien oder Nahrungsunverträglichkeiten.
Finanzspritze vom Land
Insbesondere während der hohen Belastung aufgrund der Corona-Pandemie hätten Schulgesundheitsfachpersonen die Gesundheitssituation an den Grundschulen verbessert.
Träger des Projekts in Rheinland-Pfalz ist die Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG). Das Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik der Universitätsmedizin Mainz übernimmt die wissenschaftliche Begleitforschung.
LZG und Unimedizin erhalten 2022 insgesamt rd. 923.000 Euro aus dem Landeshaushalt für das Projekt.
Für LZG-Geschäftsführer Matthias Krell ist der präventive und vernetzende Charakter der Arbeit der School Nurses an Grundschulen ein wichtiges Argument. Die Pflegefachpersonen könnten Kinder unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund erreichen.
Landesweiten Einsatz von School Nurses an Grundschulen geplant
Auf alle Altersgruppen bezogen nehme die Zahl der Schulkinder mit chronischen Krankheiten und gesundheitlichen Beeinträchtigungen weiter zu, heißt es in der Mitteilung des Bildungsministeriums weiter. School Nurses setzten genau dort an, wo die Probleme häufig anfingen oder sich auf die Bildungschancen deutlich auswirkten – im Grundschulalter.
Ministerin Hubig will deshalb ein "tragfähiges Konzept zum landesweiten Einsatz an Grundschulen aufstellen". Denn Schulgesundheitsfachpersonen könnten letztlich auch zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe setzt sich schon lange für die deutschlandweite Etablierung von School Nurses ein.