Der Einsatz von Schulgesundheitsfachpersonen lohnt sich und zeigt Erfolge. Das hat jetzt eine Auswertung des seit 4 Jahren laufenden Modellprojekts an landesweit 27 Schulen in Brandenburg ergeben. School Nurses helfen Schülerinnen und Schülern bei Verletzungen und Erkrankungen, beraten zu Ernährung und Bewegung. Dabei zeigten sich "vielversprechende Hinweise", dass sie mit ihrer Arbeit Gesundheitskompetenz stärken und präventives gesundheitsorientiertes Verhalten unterstützen, teilte der AWO Bezirksverband Potsdam in der Vorwoche auf einem bundesweiten Online-Symposium mit. Der Wohlfahrtsverband ist Initiator und Träger des Modellprojekts.
School Nurses sorgen für Chancengleichheit in Gesundheit und Bildung
Im Bedarfsfall vermittelten Schulgesundheitsfachpersonen auch in das lokale Gesundheitssystem und nutzten dabei ihr eigenes Netzwerk zu regionalen Akteuren im Gesundheitsbereich.
Alles spreche dafür, das Projekt zur Schulgesundheit künftig weiterzuführen und auszubauen, um die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern, hieß es auf dem Symposium weiter.
Zuhören, beraten, versorgen
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Die Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverband Potsdam, Angela Schweers, betonte, dass School Nurses wesentlich zur Chancengleichheit auf Gesundheit und Bildung beitrügen und ein wichtiger Beitrag gegen Kinderarmut seien. Denn jedes Kind habe einen Anspruch darauf, gesund aufzuwachsen – unabhängig von der Herkunft, des sozialen Status oder des Einkommens der Familie.
School Nurses bald dauerhaft im Einsatz?
Die Bedeutung von Gesundheitsfachpersonen an Schulen sei insbesondere mit Ausbruch der Corona-Pandemie deutlich geworden.
"Die ‚Schulkrankenschwestern‘ leisten unverzichtbare Unterstützung bei der laufenden Aktualisierung der Hygienekonzepte und deren Umsetzung. Sie beraten Lehrer, Eltern und Schüler gleichermaßen und verbessern so die Gesundheitskompetenz."
Der Koalitionsvertrag des rot-schwarz-grünen Regierungsbündnisses in Brandenburg sieht vor, Schulgesundheitsfachpersonen nach erfolgter Evaluation ggf. regelhaft in Schulen fortzuführen. Aktuell sind die School Nurses im Rahmen des Modellprojekts noch bis Ende dieses Jahres im Einsatz.
Das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Charité – Universitätsmedizin Berlin, die Leuphana-Universität Lüneburg und das Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung haben das Modellprojekt evaluiert. Außerdem liegen mehrere Gutachten der Technischen Hochschule Mittelhessen, der Potsdamer Kanzlei Dombert und der Hamburger Kanzlei Hohage, May und Partner vor.