Brandenburg will die Pflege vor Ort weiter stärken und hat dazu den "Pakt für Pflege 2.0" beschlossen. Das teilte das Ministerium für Gesundheit und Soziales am Donnerstag in Potsdam mit. Sozialministerin Britta Müller (BSW) unterzeichnete die Vereinbarung gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen des Landespflegeausschusses.
Der 2020 erstmals ins Leben gerufene Pakt soll pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen entlasten, Beratungsstrukturen ausbauen und die Fachkräftesicherung fördern. "Wir haben den Pakt weiterentwickelt und setzen uns dafür ein, ihn dauerhaft zu sichern. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung und Stärkung der häuslichen Pflege", sagte Müller.
Fünf zentrale Schwerpunkte
Die Vereinbarung umfasst fünf Handlungsfelder:
- Pflege vor Ort verstetigen,
- Pflegeberatung ausbauen,
- Kurzzeit- und Tagespflegeangebote stärken,
- Fachkräfte sichern und
- Versorgungsstrukturen weiterentwickeln.
Für die Umsetzung stehen jährlich rund elf Millionen Euro bereit.
Förderprogramm für Kommunen
Mit der Förderrichtlinie "Pflege vor Ort" können Landkreise und Städte bis zu 180.000 Euro pro Jahr erhalten. Neu ist ein Sockelbetrag von 20.000 Euro für alle Kommunen ab 2026. Gefördert werden unter anderem Helferkreise, Nachbarschaftshilfen und Angebote für pflegende Angehörige.
Steigende Pflegezahlen
In Brandenburg sind laut aktueller Pflegestatistik mehr als 214.000 Menschen pflegebedürftig – 16 Prozent mehr als 2021. Rund 89 Prozent werden zu Hause versorgt.
"Der demografische Wandel zwingt zum Umdenken. Wir sind überzeugt, dass wir nur gemeinsam die Herausforderungen in der pflegerischen Versorgung meistern können", sagte Andreas Kaczynski, Vorsitzender des Landespflegeausschusses.