Das Universitätsklinikum Frankfurt startet eine breit angelegte Informationskampagne gegen den Pflegemangel in der Kinderheilkunde. Bis zu 30 zusätzliche ausgebildete Pflegefachpersonen und Auszubildende kurz vor dem Abschluss will das Klinikum für die Kinder- und Jugendmedizin gewinnen. Das gab das Klinikum am Mittwoch bekannt. Der Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt unterstützt das Klinikum dabei finanziell.
Generalistik nachteilig für Kinderheilkunde
Hintergrund der Kampagne seien allgemeine Rahmenbedingungen, die sich nachteilig auf die Attraktivität des Berufsbilds in der pädiatrischen Pflege auswirkten. Mit der letzten Änderung der Ausbildungsordnung müssten Gesundheits- und Kinderkrankenpflegefachpersonen zunächst die generalistische Pflegeausbildung absolvieren, um sich danach "mit deutlichem Zeitaufwand" weiter zu qualifizieren. Zudem würden pädiatrische Behandlungen im DRG-System nicht ausreichend vergütet.
Der anhaltende Pflegepersonalnotstand habe massive Auswirkungen auf die Versorgung krebskranker Kinder. Eltern berichteten von "extrem langen Wartezeiten, verschobenen Operationsterminen und verkürzten Klinikaufenthalten".
Werbung für den Pflegeberuf in der Kinderheilkunde
Geplant sei jetzt eine zeitnah beginnende Kampagne mit Plakaten im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Informative Plakate an zentralen Orten sowie weitere Kommunikationsmaßnahmen an Hochschulen mit Pflegestudiengängen und in den sozialen Netzwerken sollen die Aktion ergänzen.
Zu Jahresbeginn hatten die Diskussionen um die generalistische Pflegeausbildung und ihren Einfluss auf die Pädiatrie zugenommen. Viele sehen die Entwicklungen kritisch.