Zwar haben mehr als 100.000 Mitglieder der Gewerkschaft Royal College of Nursing (RCN) in England für weitere Tarifstreiks gestimmt, das reicht aber nicht für eine Arbeitsniederlegung. Dafür wäre laut geltendem Gewerkschaftsgesetz eine Wahlbeteiligung von 50 Prozent erforderlich gewesen, erreicht wurden jedoch nur 43 Prozent. Dennoch: Von diesen votierte eine deutliche Mehrheit, nämlich 84 Prozent, für Streiks.
Profession Pflege gibt sich weiter kämpferisch
Das britische Pflegepersonal kämpft seit Ende vergangenen Jahres für bessere Löhne und hatte den größten Pflegestreik der dortigen Geschichte ausgelöst. Obwohl die RCN-Gewerkschaftsführung ihren Mitgliedern im Mai empfohlen hatte, das Angebot der Regierungsseite anzunehmen, votierten diese mit 54 Prozent dagegen.
Der RCN wolle nun auch ohne Streikmandat weiterhin Druck auf die britische Regierung ausüben. Der Kampf um eine faire Bezahlung und eine sichere Personalbesetzung für die Profession Pflege sei "noch lange nicht vorbei", betonte RCN-Generalsekretärin Pat Cullen am Dienstag.
Regierungspläne in dieser Woche erwartet
Noch in dieser Woche wolle die Regierung ihre Pläne für das staatliche Gesundheitssystem vorstellen. Im Gespräch mit Premierminister Rishi Sunak wolle Cullen verdeutlichen, dass sich die Personalkrise in der Pflege ohne sofortige Maßnahmen weiter verschlimmern werde.
"Wir haben etwas Besonderes begonnen – die Stimme der Pflege war noch nie so stark und wir werden sie weiterhin nutzen."