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Pflegepolitik

Mut haben, nachhaltig neu zu denken

Der Druck auf die nächste Bundesregierung zum Thema Pflege wächst. Die Erwartungen von DPR, Pflegekammer und aus Bayern sind groß.

Der Druck auf die neue Bundesregierung zum Thema Pflege wächst. Ab Donnerstag laufen die Koalitionsgespräche zwischen SPD, Grüne und FDP. "Gesundheit und Pflege" titelt eine von insgesamt 22 Arbeitsgruppen. Nach Ansicht von Pflegevertretern muss diese Arbeitsgruppe viel leisten.

Erwartungen der Profession Pflege an die neue Koalition sind groß

Die Verhandlungen müssten die Profession Pflege in den Mittelpunkt stellen, Lösungen für sie liefern und für eine schnelle Umsetzung sorgen, forderte etwa die Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), Christine Vogler, am Mittwoch. Denn derzeit steuere die Gesellschaft "sehenden Auges auf eine humanitäre Pflege-Katastrophe zu". Was bislang fehle in dem Sondierungspapier seien "die Brückenpfeiler sowie der rote Faden einer gut durchdachten und sofort wirksamen Pflege- und Gesundheitspolitik, um gezielt für die Profession Pflege, Vertrauen und Zuversicht aufzubauen".

"Dieses Fehlen von Konkretisierungen ist im höchsten Maße alarmierend."

Die Koalitionsverhandlungen müssten in die Tiefe gehen und der Profession Pflege konkret eine nachhaltige Zukunft aufzeigen. Dazu müsste das Pflegesystem in Gänze auf den Prüfstand.

Personalbedarf in der Pflege mit geeigneten Instrumenten messen

Auch die Pflegekammer Rheinland-Pfalz sieht noch erheblicher Verbesserungsbedarf, insbesondere in puncto Pflegepersonalquotienten. Diese seien für die Vergleichbarkeit von Einrichtungen nicht geeignet. Sie stellten eine ausschließlich ökonomische Größe dar und konterkarieren den Ansatz, die Pflege aus diesem Klassifikationssystem rauszunehmen, kritisierte Kammerpräsident Markus Mai am Mittwoch. Medizinische Diagnosen könnten keinesfalls als angemessene Triggergrößen für den pflegerischen Personalbedarf betrachtet werden. Insofern eigneten sie sich auch nicht für vergleichende Darstellungen, weil nicht klar sei, "was hier überhaupt gemessen wird. Mit Qualität hat das ganz und gar nichts zu tun und ist daher auch grundlegend abzulehnen."

Mai betonte:

"Von der Politik und den Ökonomen wünschen wir uns daher, hier bitte keine Vergleiche anzustellen, die dann wiederum zu falschen Personalentscheidungen führen werden."

Benötigt werde ein sich an den "echten Versorgungsbedarfen" orientierendes Personalbedarfseinschätzungsinstrument.

Die PPR 2.0 dürfe nur übergangsweise genutzt werden und stelle nach Mais Überzeugung keine Grundlage für eine Weiterentwicklung zu einem bedarfsbezogenen Personalbemessungsinstrument dar.

"Wenn wir nicht den Mut haben, nachhaltig neu zu denken, wird die Personalbedarfsberechnung im Krankenhaus weiter Alibi für subjektive Einschätzung bleiben."

So entstehe dann das Risiko, dass Versorgungsbedarfe nicht angemessen abgedeckt würden und massenweise den Patientinnen und Patienten angemessene Versorgung vorenthalten würde.

Bundesministerium umbenennen und Pflegebevollmächtigten im Kanzleramt ansiedeln  

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek (CSU) hat am Donnerstag gefordert, auch im Bundeskabinett selbst die Pflege aufzuwerten. So sei es seiner Ansicht nach ein wichtiges Zeichen, das Bundesgesundheitsministerium umzubenennen in "Bundesministerium für Gesundheit und Pflege".

Außerdem sei der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung im Kanzleramt anzusiedeln.

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