In einer Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder Verdi haben 73,58 % der Befragten dem zwischen Gewerkschaft und den Universitätsklinika in Nordrhein-Westfalen (NRW) ausgehandelten Eckpunktepapier zugestimmt. Damit sind die ausgesetzten Streiks der Klinikbeschäftigten und die Tarifauseinandersetzungen endgültig beendet.
11 Wochen Streik sorgten für Missstimmung unter den Mitarbeitenden
Die am 18. Juli definierten Eckpunkte stellen die Basis für den neuen Tarifvertrag. Die Verhandlungen zum genauen Vertragstext könnten nun starten, teilte Verdi vergangenen Freitag mit.
Der zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretär für die Kliniken in NRW, Jan von Hagen, kommentierte:
"Das Ergebnis der Urabstimmung spiegelt die Stimmung der Streikenden wider, die in vielen Bereichen durch ihre langen Streiks gute Ergebnisse für Entlastung in den Krankenhäusern durchsetzen konnten. Aber auch den Unmut über die Spaltung der Belegschaften durch die Arbeitgeber, die nicht bereit waren, für alle Bereiche wirksame Entlastungsregelungen zu vereinbaren."
Dass 11 Wochen Streik notwendig gewesen seien, habe zustätzlich für Missstimmung unter den Beschäftigten geführt.
Tarifvertrag gilt ab 2023
Der Tarifvertrag, der u. a. bessere Personalschlüssel in der Pflege und Entlastungstage vorsieht, wird zum 1. Januar 2023 in Kraft treten.
Die Caritas hatte in der Vorwoche die Einigung kritisiert und vor einem bundesweiten Überbietungswettbewerb auf dem angespannten Fachpersonalmarkt gewarnt.