Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat für dieses Jahr "mutige" und "wirksame pflegepolitische Reformen" von der Bundesregierung gefordert. Trotz ambitionierter Maßnahmen im Koalitionsvertrag ist aus Sicht des DBfK nach dem ersten Jahr der Ampelregierung noch "viel zu wenig" umgesetzt.
DBfK: Die Zeit für Pflegereformen drängt
Zwar sei das nachgebesserte Krankenhauspflegeentlastungsgesetz mit der Regelung zur Pflegepersonalbemessung (PPR 2.0) ein erster richtiger Schritt, es müssen aber weitere Maßnahmen folgen, um die Gesundheitsversorgung zu sichern, forderte der DBfK am Mittwoch. Und die Zeit dränge.
DBfK-Präsidentin Christel Bienstein sagte:
"Es sind die Arbeitsbedingungen, es ist die Pflegebildung, für die wir die konsequente Umsetzung eines schlüssigen und umfassenden Bildungskonzepts für die Pflegeberufe brauchen, es sind die neuen pflegerischen Rollen wie Community Health Nurses und es geht um die Selbstbestimmung im Beruf."
Insgesamt 8 Forderungen stellt der DBfK:
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen mit verlässlicher Dienstplanung, angemessener Bezahlung, Gesundheitsförderung sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Leistungsanerkennung und Belastungskompensation durch ein Maßnahmenpaket wie im DBfK-Konzept zum Gratifikationsschein für Pflegende skizziert
- Eigenständigkeit in der Feststellung des Pflegebedarfs und der Verordnung von Pflegehilfsmitteln
- Einführung des Berufsprofils Community Health Nurse auf Masterniveau mit Zuerkennung der Heilkundeausübung
- Stärkung der Selbstverwaltung in der Pflege mithilfe von Pflegeberufekammern
- Sicherung der primärqualifizierenden Studiengänge durch Förderung der Hochschulen und Bezahlung der Praxiseinsätze
- Personelle Stärkung der pflegewissenschaftlichen Studiengänge
- Bundeseinheitliche Regelung der Pflegeassistenzausbildung.
Zum Jahresanfang hatten bereits der Deutsche Pflegerat und die Pflegekammer Rheinland-Pfalz auf nachhaltige und grundlegende Änderungen für die Profession Pflege gepocht.