Weniger Wochenarbeitsstunden und mehr Urlaub – mit diesem Ansatz will der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) die langjährige Arbeitsbelastung von Pflegenden abfedern und einen (längeren) Verbleib im Beruf ermöglichen. Seinen Ansatz für einen entsprechenden Gratifikationsschein hat der DBfK anlässlich des Weltfrauentags am Dienstag in einem Positionspapier vorgelegt.
35-Stunden-Woche für Pflegende ab 50 Jahre
Demnach sollten beruflich Pflegende nach 10 Jahren Berufstätigkeit einen solchen Schein erhalten. Damit könnten sie ab dem 50. Lebensjahr ihre Arbeitszeit bei vollem Gehalt auf 35 Stunden pro Woche reduzieren und hätten Anspruch auf 5 zusätzliche Urlaubstage. Nach Vorstellung des DBfK sollten mit dem Schein auch Rehabilitationsmaßnahmen und Kuren unbürokratisch möglich sein, zusätzliche Rentenpunkte erworben werden und eine Anrechnung von häuslicher Care-Arbeit erfolgen können.
DBfK-Präsidentin Christel Bienstein sagte:
"Diese Anerkennung und Absicherung ist den Belastungen angemessen und macht den Beruf attraktiver. Beides ist dringend nötig, damit wir auch in Zukunft die pflegerische Versorgung in Deutschland sicherstellen können."
In den Pflegeberufen arbeiteten überwiegend Frauen – viele von ihnen in Teilzeit, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Studien zeigten außerdem, dass beruflich Pflegende aufgrund der Belastungen früher aus dem Beruf aussteigen, häufiger krankheitsbedingt ausfallen und ihre Arbeitszeiten reduzieren. Dies verschärfe den Personalmangel in der Pflege, ziehe das Risiko von Altersarmut nach sich und mache die Pflegeberufe unattraktiv.
Das Konzept eines Gratifikationsscheins honoriere die Leistungen von professionell Pflegenden, kompensiere ihre Belastungen und sichere sie im Alter finanziell ab, äußerte sich Bienstein überzeugt.