Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat die Agnes Karll Medaille in diesem Jahr im Rahmen des Deutschen Pflegetags in Berlin an Gertrud Stöcker verliehen. Die Auszeichnung würdigt ihr jahrzehntelanges Engagement für Pflegebildung, Berufsgesetzgebung und Pflegepolitik.
Anerkennung für nachhaltiges Wirken
Peter Tackenberg, stellvertretender DBfK-Geschäftsführer und Laudator, würdigte Stöcker als Wegbereiterin für Strukturen, "die heute selbstverständlich erscheinen" – unter anderem das Pflegeberufegesetz und die generalistische Pflegeausbildung. Ihre "einzigartige Kombination" aus juristischem Wissen, pflegepädagogischer Kompetenz und politischem Gespür habe ihr nachhaltiges Wirken ermöglicht.
"Sie hat mit dazu beigetragen, dass Pflege in Deutschland heute über eine stabile rechtliche Grundlage, klare Bildungsstrukturen und eine starke berufspolitische Vertretung verfügt", so Tackenberg.
Engagement in Bildung, Politik und Europa
Gertrud Stöcker veröffentlichte und referierte regelmäßig zu Themen wie pflegeberufliche Bildung, die Europäisierung beruflicher Pflege und die sozialrechtliche Stellung der Pflegeberufe im Gesundheitswesen.
Sie war Gründungsmitglied und zweite Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), langjährige Vizepräsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) und Vorsitzende des Deutschen Bildungsrats für Pflegeberufe (DBR).
Auch international war sie eine gefragte Expertin und wirkte über Jahre in europäischen Institutionen mit – insbesondere zur Anerkennung beruflicher Qualifikationen.
Ehrennadel und Medaille
Für ihr langjähriges Engagement im DBfK Bundesvorstand wurde sie 2016 mit der Goldenen Ehrennadel des DBfK ausgezeichnet.
Die Agnes Karll Medaille wird seit 2003 alle drei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Weiterentwicklung der Profession Pflege verdient gemacht haben.