Der Präsident der Pflegekammer Rheinland-Pfalz, Markus Mai, blickt aus Sicht der beruflichen Pflege skeptisch auf die vergangenen 12 Monate. 2022 habe einige große Änderungen mit sich gebracht, große Baustellen blieben jedoch bestehen.
Mai: Politik hat Ernst der Lage "endlich begriffen"
Zwar sei zu begrüßen, dass die Politik den Ernst der Lage "endlich begriffen und dementsprechend einige Maßnahmen auf den Weg gebracht hat", insgesamt sei das Jahr aber "eher durchwachsen" gewesen, urteilte Mai in der letzten Dezemberwoche.
So seien Projekte wie die etablierten Gesundheitskioske "nett gemeint", könnten aber wenig dazu beitragen, die berufliche Pflege nachhaltig zu stärken. Auch die Einführung der PPR 2.0 sei nicht als Allheilmittel zu betrachten, warnte er. Diese dürfe nur ein Übergangsinstrument zur Personalbemessung bleiben. Die Pläne zur Ambulantisierung von Krankenhausleistungen seien ohne "adäquate Personalausstattung" nur "sehr schwer umzusetzen".
Mai hielt fest:
"Wer soll die Menschen dann nachts bei Problemen versorgen? Die ambulanten Dienste sind doch jetzt schon am Limit!"
Arbeitsbedingungen der Pflegefachpersonen dauerhaft verbessern
Für das neue Jahr wünscht sich Mai "Gesetzesinitiativen, die auch wirklich greifen" und die Arbeitsbedingungen der Pflegefachpersonen dauerhaft verbessern.
"Ansonsten wird der bereits jetzt schon verheerende Personalmangel noch größer und die pflegerische Versorgung könnte auch ohne Pandemie sehr stark gefährdet werden."