In Schleswig-Holstein können seit Montag gut 25.000 stimmberechtigte Pflegefachpersonen über die Zukunft der Pflegekammer im Land abstimmen. Von ihrem Votum hängt ab, ob die 2018 gegründete Kammer aufgelöst wird oder fortbesteht.
Um abstimmen zu können, mussten sich die Pflegenden im Land bei der Kammer mit ihrer Berufsurkunde registrieren. Nach Angaben des NDR haben das bis Mitte Januar 23.700 Personen getan. Ca. 1.500 Pflegefachpersonen haben sich demnach trotz schriftlicher Aufforderung nicht für die Wahl registriert.
Drube: "Starke Stimme der Pflege wichtig"
Kammerpräsidentin Patricia Drube sagte am Montag im NDR, dass sich gerade während der Corona-Pandemie zeige, wie wichtig eine "starke Stimme der Pflege" gegenüber der Politik sei.
So würden sich etwa immer mehr Pflegedienstleistungen an die Kammer wenden, wenn es z. B. Probleme mit Corona-Impfstoff gebe.
Die Akzeptanz der Kammer steige.
Abstimmung läuft bis Ende Februar
Bis Ende Februar müssen die Pflegenden per Briefwahl abgestimmt haben.
Sollten die Gegner die Oberhand gewinnen, wäre Schleswig-Holstein nach Niedersachsen das zweite Bundesland, in dem eine Pflegekammer abgewickelt werden müsste. Das würde aber nicht das sofortige Aus der Kammer bedeuten. Der Landtag müsste zunächst das Pflegekammergesetz ändern und die Kammer mit einem erneuten Landtagsbeschluss abwickeln.