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Springerpool über Trägergrenzen

Schleswig-Holstein testet neue Konzepte gegen Personalausfälle

Schleswig-Holstein testet ein neues Springerpoolmodell, das Pflegeeinrichtungen über Trägergrenzen hinweg beim Personalausfall entlasten soll.

Pflegeeinrichtungen in Schleswig-Holstein erproben ein neues Modell zur Absicherung der Versorgung bei Personalengpässen: Ein einrichtungs- und trägerübergreifender Springerpool soll helfen, krankheitsbedingte Ausfälle flexibler zu kompensieren. Das vom Paritätischen Schleswig-Holstein entwickelte Konzept, das BibliomedPflege vorliegt, richtet sich gezielt an kleinere und mittlere Einrichtungen in gemeinnütziger Trägerschaft und basiert auf der im Landesrahmenvertrag verankerten Möglichkeit zur Refinanzierung solcher Ausfallstrategien (§ 113c Abs. 2 SGB XI).

Zentrale Idee ist ein gemeinsam genutzter Personalpool, dessen Mitarbeitende flexibel zwischen den beteiligten Einrichtungen eingesetzt werden – bei voller tariflicher Bezahlung und klar geregeltem Arbeitnehmerschutz. Dabei bleibt der „Heimatbetrieb“ rechtlich zuständig. Eine Koordinationsstelle übernimmt die Dienstplanung und Abstimmung.

Keine klassische Zeitarbeit

Der Pool unterscheidet sich deutlich von klassischer Zeitarbeit: Es gibt keine Gewinnerzielungsabsicht, kein Verleih gegen Honorar – stattdessen eine selbstkostendeckende Organisation, die auf Kooperationsverträgen zwischen gemeinnützigen Trägern basiert. Auch steuerlich ist das Modell abgesichert: Der Einsatz ist laut Konzept umsatzsteuerfrei, da es sich um sozialversicherungskonforme Leistungserbringung zwischen gemeinnützigen Organisationen handelt.

Für Pflegefachpersonen soll der Springerpool verlässlichere Dienstpläne, weniger Belastung und bessere Arbeitsbedingungen ermöglichen. Im Gegenzug profitieren Einrichtungen von mehr Flexibilität und geringeren Abhängigkeiten von kommerzieller Leiharbeit.

Ende Juli soll das Konzept dem Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Johannes Albig, vorgestellt werden. Über den Paritätischen Gesamtverband wurde es den Angaben zufolge beim Bundesgesundheitsministerium platziert. Auch der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege liegt das Konzept vor. Diakonie und Deutsches Rotes Kreuz diskutieren dazu.

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