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Pflegebedürftigkeit

Pflege-Gutachten per Telefoninterview werden fortgesetzt

Gutachter des Medizinischen Diensts gehen in der Begutachtung zur Pflegegrad-Einstufung auch neue Wege.

Angesichts des Fachkräftemangels und steigender Fallzahlen setzt der Medizinische Dienst Nord bei seinen Pflege-Gutachten auf digitale Formate wie Telefoninterviews - neben persönlichen Hausbesuchen. Eine Versicherten-Befragung in Hamburg und Schleswig-Holstein habe ergeben, dass beide Begutachtungsformate zur Pflegegrad-Einstufung auf positive Resonanz stoßen, sagte der Vorstandsvorsitzende Helge Neuwerk.

Das strukturierte Telefoninterview zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit war während der Corona-Zeit erprobt und Ende 2023 in der Begutachtungsrichtlinie verankert worden. Laut der repräsentativen Befragung zeigten sich 82,6 Prozent der Versicherten damit zufrieden - ähnlich viele wie beim Hausbesuch (84,6 Prozent).

180.000 Gutachten zur Pflegegrad-Einstufung 

Im vergangenen Jahr wurden laut Medizinischem Dienst Nord rund 180.000 Versicherte in Hamburg und Schleswig-Holstein zur Einstufung in einen der fünf Pflegegrade begutachtet.

Für die Untersuchung waren den Angaben zufolge 1.700 anonymisierte Fragebögen ausgewertet worden. 9,9 Prozent der Antwortenden waren demnach mit den Hausbesuchen teilweise zufrieden, bei Telefoninterviews waren es 13,3 Prozent. Unzufrieden äußerten sich 5,5 bei Hausbesuchen und 4,0 Prozent bei Telefon-Begutachtungen. 

"Die Zahlen zeigen, dass die Versicherten im Norden beiden Begutachtungsformaten – dem persönlichen Hausbesuch und dem strukturierten Telefoninterview – positiv gegenüberstehen", sagte Neuwerk. "Auf dieser Erkenntnis sollten wir aufbauen und gerade auch im Angesicht des demografischen Wandels mit einer stark steigenden Anzahl an Menschen mit Pflegebedarf offen für neue Formate der Begutachtung sein."

Quelle: dpa

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