Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat vergangenen Freitag sein 25-jähriges Jubiläum in Berlin gefeiert. Das Gremium setzt sich für die Interessen der Berufsgruppen ein, fordert und fördert die berufliche Selbstverwaltung. Besonderes Anliegen ist die Verbesserung der Bildungs- und Karrierechancen sowie Arbeits- und Rahmenbedingungen in der Pflege und im Hebammenwesen.

Lauterbach: Noch viele Hausaufgaben zu erledigen
Doch die Politik hat noch viele Hausaufgaben zu erledigen, um die Aufwertung des Pflegeberufs voranzubringen, gab Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in seiner Gastrede zu. Er sah den Festakt auch als Arbeitstermin, um die Verankerung des DPR in politischen Gremien auszubauen und weiter zu stärken. Er werde alles tun, um die Profession Pflege zu verbessern, versprach er.

Ehrung für jahrelanges berfuspolitisches Engagement
DPR-Präsidentin Christine Vogler nahm den Festakt zum Anlass für eine besondere Auszeichnung: Sie ernannte die ehemaligen DPR-Präsidenten Andreas Westerfellhaus und Franz Wagner zu Ehrenpräsidenten des Verbands. Das Publikum würdigte dies mit Standing Ovations.
Wagner stand über vier Jahre bis Juni 2021 dem DPR vor und war von 2006 bis 2017 DPR-Vizepräsident.
Westerfellhaus war von 2001 bis 2008 DPR-Vizepräsident und von 2009 bis 2017 Präsident, bevor er 2018 in das Amt des Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung wechselte, das er bis 2021 innehatte.

Erfolg für Profession Pflege in der Schweiz
Einen interessanten Blick über den Tellerrand bot die Geschäftsführerin des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner, Yvonne Ribi. Sie zeigte auf, wie sie und andere Pflegende mit einer Volksinitiative Pflege in der dortigen Verfassung verankert haben. Bund und Kantone sind nun dazu verpflichtet, "Pflege als wichtigen Bestandteil der Gesundheitsversorgung anzuerkennen und zu fördern". Pflegefachpersonen können jetzt zum Beispiel Pflegeleistungen in eigener Verantwortung übernehmen, was hierzulande den heilkundlichen Tätigkeiten entspricht. Das neue Bundesgesetz sieht auch ein offizielles Monitoring von Pflege vor.

Hintergrund: DPR
1998 wurde der Dachverband der bedeutendsten Organisationen der Pflegepersonen und Hebammen gegründet. Zunächst gehörten ihm fünf Verbände an, mittlerweile ist die Zahl auf 18 gestiegen. Der DPR wirkt mit in Arbeitsgruppen des Gesundheitsministeriums, der Gesundheitsministerkonferenz, der Bundesärztekammer und in Gremien der Qualitätssicherung. Er bezieht schriftlich Stellung zu pflegerelevanten politischen Themen, nimmt an Anhörungen teil, hat ein Netzwerk zu Mitgliedern in Bundestag und Bundesrat aufgebaut und tauscht sich intensiv und regelmäßig mit Interessensverbänden aus.