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Deutscher Pflegetag 2025

Vogler fordert Primärversorgung mit Pflege als Erstkontakt

Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), Christine Vogler, hat in ihrer berufspolitischen Rede zum Auftakt des Deutschen Pflegetags 2025 in Berlin den Übergang von einer arztzentrierten zu einer teambasierten Primärversorgung gefordert.

Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), Christine Vogler, hat in ihrer berufspolitischen Rede zum Auftakt des Deutschen Pflegetags 2025 in Berlin den Übergang von einer arztzentrierten hin zu einer teambasierten Primärversorgung gefordert.

Dazu gehöre eine Pflege, die den Erstkontakt für Patientinnen und Patienten bilde – mit eigenen pflegerischen Sprechstunden, einem Übergangs- und Medikationsmanagement sowie Quartiersbesuchen von entsprechend qualifizierten Pflegefachpersonen wie Community Health Nurses.

Als Umsetzungsbeispiel nannte Vogler pflegegeleitete Gesundheitszentren vor Ort als "wohnortnahe Anlaufstelle, in der Pflege gemeinsam mit anderen Gesundheitsberufen organisiert, koordiniert und mitentscheidet". Nötig seien erweiterte, klar geregelte und vergütete Leistungen inklusive Beratung und Hausbesuchen der Pflege entlang festgelegter Behandlungswege sowie eine digitale Infastruktur.

"Wir brauchen echte Zuständigkeiten"

Das am Donnerstag im Bundestag in zweiter und dritter Lesung zu beratende und zu verabschiedende Gesetz zur Befugniserweiterung in der Pflege bezeichnete Vogler als "großen und unglaublich wichtigen Schritt". Aber Handlungsspielräume wirkten nur, wenn sie auch finanziert, abrechenbar und klar geregelt seien "mit echten Zuständigkeiten und festen Strukturen statt endloser Modellprojekte". 

Nötig seien daher klare Fristen für die nächsten Schritte, eine bundesweite Weiterbildungsstruktur, die Einführung des Berufsbilds der Advanced Practice Nurse und die Steuerung durch pflegensensitive Qualitätsindikatoren. Ohne dieses Fundament drohe das Gesetz zur Befugniserweiterung zum "alten Wein in neuen Schläuchen" zu werden.

"Ohne Kammern stockt die Professionsentwicklung"

Vogler bekannte sich in ihrer Rede klar zur Notwendigkeit der berufsständischen Selbstverwaltung in Form von Pflegekammern. In vielen Bundesländern sei die Selbstverwaltung der Pflege "verschleppt oder parteitaktisch blockiert und vernichtet" worden, kritisierte Vogler. "Das ist sträfliche Vernachlässigung staatlicher Verantwortung."

Ohne Kammern blieben Berufsordnungen, Weiterbildungsordnungen, Qualitätsstandards, Ethik und Berufsaufsicht "fragmentiert und fremdbestimmt". Ohne sie stocke die Professionsentwicklung, und die Pflege bliebe weiter ohne Mandat und ohne klare Rolle in der Versorgungssteuerung. "Das wäre die Fortschreibung der letzten Jahrzehnte", sagte Vogler.

DPR ist "maßgebliche Organisation"

Vogler lobte hingegen die Anerkennung und Wertschätzung, die das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auch seit dem Regierungswechsel dem DPR entgegenbringe erkennbar an der jüngsten Zusage des BMG, den DPR für weitere drei Jahre mit jährlich 900.000 Euro zu fördern.

Zudem sei der DPR vom Ministerium als "maßgebliche Organisation der Pflegeberufe auf Bundesebene" bestimmt worden. Vogler dankte dem BMG für die "angemessene Förderung sie wirkt in Beratung, Positionen, Gesetzesarbeit und Kommunikation".

Vogler informierte darüber, dass der DPR eine erneute Satzungsänderung beschlossen hat, mit der neben der besseren Einbindung der pflegerischen Landesverbände nun auch die beiden bestehenden Landespflegekammern sowie die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) als Mitglieder aufgenommen werden können.

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