Die geplante Reform der Notfallversorgung bleibt ohne pflegefachliche Kompetenzen unvollständig. Das kritisierte der Deutsche Pflegerat (DPR) in einer Stellungnahme zum Referentenentwurf des Gesetzes.
"Die Notfallreform bleibt unvollständig, solange die pflegerische Expertise nicht gesetzlich verankert wird", sagte DPR-Präsidentin Christine Vogler in dieser Woche. Der Entwurf verenge den Notfallbegriff auf ärztlich-medizinische Interventionen und ignoriere die Versorgungsrealität.
Pflege als Schlüsselakteur
Pflegefachpersonen arbeiteten sektorenübergreifend in allen Versorgungsbereichen und erkennten oft als Erste kritische Situationen wie Stürze, Infektionen oder palliative Krisen. Ohne ihre Einbindung drohten Fehlsteuerungen, unnötige Transporte sowie zusätzliche Belastungen für Kliniken und Betroffene.
Forderung nach klarer Rolle
Der DPR verlangt, Pflegefachpersonen gesetzlich als eigenständige Akteure der Notfallversorgung anzuerkennen. Dazu brauche es einen verbindlichen Qualifikationsrahmen und eine eindeutige Rollenbeschreibung für strukturierte Ersteinschätzungen und telemedizinisch unterstützte Entscheidungen.