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Positionspapier

Für den Krisenfall besser gerüstet sein

Fachgesellschaften fordern, das deutsche Gesundheitssystem müsse auf künftige Herausforderungen im Katastrophen- oder Kriegsfall vorbereitet sein.

Mehrere medizinische Fachgesellschaften fordern eine Notfallreform und die Verbesserung der Krisenversorgung. Umgehend sei das Gesetz zur Reform der Notfallversorgung (NotfallG) zu verabschieden und ein Gesundheitssicherstellungsgesetz (GeSiG) auf den Weg zu bringen. Dazu haben sie ein gemeinsames Positionspapier mit einem Zehn-Punkte-Plan zur Verbesserung der Notfall- und Katastrophenversorgung im deutschen Gesundheitswesen erarbeitet, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom vergangenen Freitag.

Entstanden ist der Zehn-Punkte-Plan unter der Federführung des Past Präsidenten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Professor Felix Walcher, der intensiv in die Patientenversorgung nach der Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt involviert war.

Gesundheitssystem muss auf künftige Herausforderungen vorbereitet sein

Die Umsetzung der geforderten Maßnahmen sei entscheidend, um "für zukünftige Herausforderungen, einschließlich möglicher Szenarien der Landes- und Bündnisverteidigung, gewappnet zu sein", steht dazu im Positionspapier. Der in der jüngeren Vergangenheit verzeichnete Anstieg von Terror- und Amoklagen – wie in Magdeburg, München, Aschaffenburg und Mannheim – sowie Naturkatastrophen verdeutlicht die enormen Herausforderungen an das deutsche Gesundheitssystem und "unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer verbesserten Notfall- und Katastrophenversorgung".

Intensive Vorbereitungen sowie regelmäßige Schulungen und Übungen von Notfallkonzepten seien unabdingbar für eine sichere Patientenversorgung in Krisensituationen und Großschadenslagen, so Walcher. Zudem seien die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Bewältigung von Großschadensereignissen regional noch sehr unterschiedlich und häufig unzureichend koordiniert. Darüber hinaus fehle es für den Katastrophen- oder Kriegsfall an praktischen Übungen und deren gesicherter Finanzierung. „Im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz wird die kostenintensive Vorbereitung (…) sogar ganz ausgeklammert“, kommentierte Walcher die aktuelle Gesetzeslage und damit die Notwendigkeit des GeSiG.

Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie bedeutsam die Gesundheit für die Aufrechthaltung des gesellschaftlichen Lebens und der Wirtschaft sei. Ein gut funktionierendes Gesundheitssystem sei im Notfall eine tragende Säule der Gesellschaft.

Unterzeichnende Fachgesellschaften des Positionspapiers

Das Positionspapier haben zwölf medizinische Fachgesellschaften unterzeichnet:

  • Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND)
  • Deutsche Arbeitsgemeinschaft Krankenhaus Einsatzplanung (DAKEP)
  • Sektion Notfallmedizin der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI)
  • Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
  • Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA)
  • Deutsche Gesellschaft Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN)
  • Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS)
  • Deutsche Gesellschaft für Rettungsdienst und präklinische Notfallmedizin (DGRN)
  • Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
  • Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)
  • Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF)
  • Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF)

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