Die Pflegekommission hat in dieser Woche die erneute Erhöhung der Mindestlöhne für beruflich Pflegende in der Langzeitpflege vorgeschlagen. Für die Spartengewerkschaft Bochumer Bund ist das eine "kosmetische Behandlung mit wenig Nutzen". Die Kommission sei in dem derzeitigen Lohngefüge nutzlos. Sie renne den Tarifabschlüssen stets hinterher, kritisierte der Bochumer Bund am Mittwoch.
Wenig ambitionierte Forderungen der Pflegekommission
Zudem mache sie kaum ambitionierte Forderungen oder eine an den Notwendigkeiten orientierte Lohnpolitik.
Nach aktuellem Stand lägen die Einstiegsgruppen in den gültigen Tarifverträgen ungefähr auf dem Niveau des für 2026 vorgesehenen Mindestlohns.
"Wir bleiben bei der Lohnentwicklung stehen und das auf einem schlechten Niveau. Dazu ist die Relevanz dieses Gremiums nach Einführung der Tarifbindung in der gesamten Pflegebranche ohnehin fraglich."
Pflegeberufe in Deutschland blieben mit den beschlossenen Mindestlöhnen, den bisherigen Tarifabschlüssen und den vorherrschenden Arbeitsbedingungen international nicht konkurrenzfähig und im Wettbewerb mit anderen Berufen unattraktiv.
Kritik auch von anderen Verbänden
Der Bochumer Bund begrüßt zwar die Tendenz steigender Mindestlöhne in der Pflege, die Kommission sei aber nur sinnvoll, wenn sie ambitionierte Vorgaben für einen Großteil beruflich Pflegender mache.
Auch der Deutsche Pflegerat und die Arbeitgeberseite haben Kritik an den Empfehlungen der Kommission geäußert.