Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat ein CIRS für die ambulante und stationäre Langzeitpflege entwickelt. CIRS (Critical Incident Reporting System) ist ein Berichtssystem, das zur anonymen Meldung und Analyse von kritischen Ereignissen und Beinahe-Fehlern im Gesundheitswesen dient, um aus diesen Erfahrungen zu lernen und die Patientensicherheit zu verbessern
Das sogenannte Pflege-CIRS ist laut ZQP ein webbasiertes, einrichtungsübergreifendes Berichts- und Lernangebot für professionell Pflegende. Es sei kostenfrei und ohne Anmeldung deutschlandweit nutzbar.
Kritische Ereignisse anonym erfassen
Zentrales Ziel des neuen Angebots sei, die Sicherheitskultur und Pflegesicherheit in Pflegeorganisationen und die Pflegenden selbst in ihrem Handeln zu stärken. Sie sollen kritische Ereignisse aus der Langzeitpflege im Pflege-CIRS berichten. Zu solchen kritischen Ereignissen zählen zum Beispiel Pflegefehler, die der Gesundheit pflegebedürftiger Menschen schaden und Pflegende belasten können. Das ZQP werde diese Berichte fachlich beantworten und evidenzbasierte Empfehlungen in Form unterstützender praxisorientierter Anregungen zur Prävention und zum Umgang damit erstellen. Die Berichte und Empfehlungen sollen veröffentlicht werden. Rückschlüsse auf beteiligte Personen oder Organisationen seien nicht möglich.
Lösungsansätze und Lernangebote
"Mithilfe unseres Pflege-CIRS können kritische Ereignisse in der Pflege konstruktiv-fachlich thematisiert werden. Es soll professionell Pflegenden ermöglichen, niedrigschwellig und anonym zu berichten, aus veröffentlichten Berichten sowie entsprechenden Lösungsansätzen zu lernen und Maßnahmen für den eigenen Bereich abzuleiten. Das ist für eine sichere Versorgung pflegebedürftiger Menschen hoch relevant – und wird angesichts des Fachkräftemangels immer bedeutsamer", sagte die Geschäftsleiterin im ZQP, Daniela Sulmann.
Das Pflege-CIRS richte sich insbesondere an Pflegefachpersonen, Pflegeassistentinnen und -assistenten sowie Qualitätsbeauftragte und Leitungspersonen. Das Lernangebot könne zudem für die Pflegeaus- und -fortbildung hilfreich sein.