Die Landesregierung in Niedersachsen bestehend aus SPD und Bündnis90/Die Grünen will Medienberichten zufolge noch in diesem Monat ein Maßnahmenpaket vorlegen zur Unterstützung von Pflegeheimen. Zuerst hatte die Hannoversche Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Sozialstaatssekretärin Christine Arbogast am Montag zum Thema berichtet.
So sei etwa ein Programm zur Gewinnung von Pflegefachpersonal geplant. Ausländische Berufsabschlüsse sollen in diesem Zusammenhang künftig leichter anzuerkennen sein.
Schnelleres Anerkennungsverfahren in Bayern
In Bayern hat derweil die dortige CSU-Landesregierung eine positive Bilanz gezogen zu seiner zum 1. Juli gestarteten "Fast Lane" für schnellere Anerkennungsverfahren für Pflegefachpersonen.
Nach vier Wochen hätten bereits 52 Pflegekräfte aus dem Ausland positive Nachrichten erhalten, teilte das Gesundheits- und Pflegeministerium mit. Nach Rückmeldung vom Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) zu ihrer Antragsstellung müssten die Pflegenden nun noch letzte Unterlagen einreichen oder eine Anpassungsmaßnahme absolvieren, wenn noch vorhandene Unterschiede zur deutschen Ausbildung auszugleichen seien. Im Anschluss könnten sie dann ihre Arbeit als Pflegefachperson in Bayern aufnehmen.
Digitalisiert und vereinheitlicht
Das LfP habe die komplexe Prüfung zur Anerkennung der beruflichen Qualifikation erfolgreich vereinfacht und das Verfahren "größtmöglich" digitalisiert. Damit sei das Anerkennungsverfahren "immens beschleunigt" worden. Mit der Zentralisierung der Anerkennungsverfahren beim LfP erhielten die Arbeitgebenden darüber hinaus die Sicherheit, dass für jedes Herkunftsland einheitliche Entscheidungen ergehen. Das erleichtere ihnen die Planung.
Insgesamt seien seit 1. Juli 294 Anträge beim LfP eingegangen. Die Anträge stammten von Pflegekräften aus Ländern wie Bosnien und Herzegowina, Indonesien, Philippinen und Ungarn.
Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung mit Makeln
Anfang Juli hatte der Bundesrat die Reform der Einwanderung von Fachpersonal beschlossen. Der Bundesverband Pflegemanagement kritisiert allerdings, dass Behörden immer noch unnötig komplizierte und einzelfallbezogene Anforderungen an Pflegefachpersonen aus dem Ausland stellten, die selbst erfahrene Agenturen "vor schier unüberwindbare Herausforderungen" stellten.