Die Ethikkommission für Berufe in der Pflege Niedersachsen hat sich für Integration, Vielfalt und Toleranz in der Pflege ausgesprochen. Mitarbeitende unterschiedlichster Nationalitäten, Kulturen und Religionen in der Pflege sorgten für die Aufrechterhaltung der pflegerischen Versorgung, teilte die Kommission am Dienstag mit. Sie steigerten die pflegerische Qualität durch den Erfahrungsaustausch und das Fachwissen aus anderen Ländern.
Pflegerisches Berufsethos: Einstehen für Vielfalt und Toleranz
Berufliche Pflege sei aufgrund seines professionsethischen Grundverständnisses unvereinbar mit Ausgrenzung, Diskriminierung und Intoleranz. Die Ethikkommission verwies in diesem Zusammenhang auf den Kodex des International Council of Nurses (ICN). Dieser besagt, dass Pflegende aus anderen Kulturen und Ländern nicht diskriminiert werden dürfen, weder aufgrund ihrer Nationalität noch wegen ihrer ethnischen oder kulturellen Zugehörigkeit oder Sprache.
Alle Pflegefachpersonen in Niedersachsen seien daher dazu aufgerufen, ein Umfeld zu fördern, in dem alle die Menschenrechte, Werte, Bräuche, religiöse und spirituelle Überzeugungen von Einzelnen, Familien und Gemeinschaften anerkennen und respektieren.
Gegen Diskriminierung und Ausgrenzung am Arbeitsplatz eintreten
Die Mitglieder der Ethikkommission lehnten jegliche Form der Diskriminierung und Ausgrenzung am Arbeitsplatz von internationalen Mitarbeitenden ab – unabhängig davon, ob sie von Kollegen, Patienten, Bewohnern oder An- und Zugehörigen ausgehe.
Die Ethikkommission für Berufe in der Pflege wurde durch das niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung berufen. Ihre 17 Mitglieder geben beruflich Pflegenden Hilfestellung, indem sie zu berufsethischen Fragen der Pflegepraxis beraten und Stellungnahmen zu aktuellen Themen erarbeiten.
Im Januar hatte bereits ein anderer Pflegeverband auf den ICN-Ethikkodex verwiesen und für ein Zusammenstehen für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte aufgerufen. Denn die Skepsis unter Pflegenden aus Drittstaaten wächst aktuell.