Pflegeauszubildende der Kliniken Südostbayern AG befassen sich in der Schulung "Zwischen Hilfe und Mord. Medizin und Pflege im Nationalsozialismus" mit der Geschichte des Nationalsozialismus und der Rolle der Pflege während dieser Zeit. Ab sofort ist im Curriculum der Pflegeausbildung des Gesundheitsdienstleisters ein Workshoptag in der Dokumentation Obersalzberg fest verankert, gab die Kliniken Südostbayern AG in der Vorwoche bekannt.
Die neu gestartete Kooperation zwischen der Dokumentation Obersalzberg und den Kliniken Südostbayern AG sehe vor, dass jeder Jahrgang künftig einen entsprechenden Workshop absolviert. Der fachliche Leiter der Dokumentation, Sven Keller, erklärte: "Die Geschichte berührt viele ethische Fragen, die sich auch der Medizin und der Krankenpflege der Gegenwart stellen."
Pflegeauszubildende sollen rechtsextreme Ideologien reflektieren
Der Workshops soll sich mit den Themen Antisemitismus, Rassismus, Menschenversuchen und dem Massenmord an Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen auseinandersetzen. Der aktuelle Bezug spiele dabei eine tragende Rolle; so würden Tendenzen, wie moderne "Eugenik" oder die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen thematisiert.
Neben der Historie soll "die Reflexion der jungen Erwachsenen über die Verbreitung rechtsextremer Ideologien in der digitalen Welt" im Fokus stehen. "Die Stärkung demokratischer Werte sowie der Einsatz für Respekt, Vielfalt und Solidarität – gerade in der Pflege, wo der Umgang mit Menschen im Mittelpunkt steht – sind Schwerpunkte des neuen Bildungsformats", heißt es dazu in Pressemitteilung der Kliniken Südostbayern AG.