In Schleswig-Holstein stimmen im Februar rd. 27.000 Pflegefachpersonen im Land über den Fortbestand der Pflegekammer ab. Die Regionalgruppe Nord der Deutschen Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege (DFPP) hat in einer aktuellen Stellungnahme betont, warum Pflegende im Land für die Pflegekammer stimmen sollten.
Pflege muss als Profession für sich selbst eintreten
"Wir benötigen dringend – seit vielen Jahren – eine starke standesrechtliche und politisch legitimierte Vertretung für uns beruflich Pflegende", so die DFPP-Regionalgruppe und zeigt sich überzeugt: Ohne die Pflegekammer werde sich die Profession Pflege mit ihren Interessen nicht in einem System durchsetzen können, in dem andere Interessengruppen sich bereits gut organisiert haben.
Pflegekammerupdate 2021
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Pflege müsse als Profession für sich selbst eintreten – eine Tatsache, die in europäischen Nachbarländern selbstverständlich sei. Das erleichtere auch die Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen.
"Wir Pflegende in Schleswig-Holstein entscheiden in der kommenden Abstimmung, ob wir weiterhin mit am Tisch sitzen, wenn über unsere Belange verhandelt wird, oder nicht", verdeutlicht die Fachgesellschaft in der Stellungnahme. Pflegende im Land sollten die Chance, Verantwortung für ihre Profession zu übernehmen, nicht verstreichen lassen.
Deshalb stimmen Pflegende über den Fortbestand der Pflegekammer ab
Die Wahl geht auf einen Regierungswechsel im Land zurück: Die Pflegekammer wurde 2015 von der damaligen Regierungskoalition aus SPD, Grünen und SSW auf den Weg gebracht. Seit April 2018 vertritt sie als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Pflegefachpersonen im Land.
Seit 2017 regiert eine "Jamaika-Koalition" aus CDU, Grünen und FDP. Letztere hat aus ihrer Ablehnung der Kammer nie einen Hehl gemacht. Die CDU folgt ihrem kleinsten Koalitionspartner – anders als in anderen Bundesländern, in denen die Christdemokraten Pflegekammern befürworten.
Im Dezember 2019 entschied der Landtag, die Mitglieder über den Fortbestand der Pflegekammer abstimmen zu lassen. CDU und FDP haben betont, dass sie das Ergebnis für politisch bindend ansehen.
Die Abstimmung erfolgt als Briefwahl. Sie soll Ende Februar abgeschlossen sein. Im März soll dann das Ergebnis verkündet werden.