Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) hat seinen ausführlichen Studienbericht zur "Berufseinmündung und Berufsverbleib in der Pflege in NRW" am Dienstag veröffentlicht. Zentrale Ergebnisse daraus hatte der die Studie in Auftrag gegebene Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) bereits im März bekanntgegeben.
Erstmals Aussagen über Berufshistorien möglich
"Absolutes Novum" der Studie sei das Pflegepanel NRW, teilte das DIP mit. Die Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit ermögliche in diesem Zusammenhang Aussagen über Berufshistorien und liefere aussagekräftige Daten über den Berufsverbleib von Altenpflegenden sowie Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflegenden.
Insgesamt zeigten die Ergebnisse, dass die Berufszufriedenheit höher sei als die Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen. Nur ein gutes Drittel der Pflegenden bewerte diese und die Löhne positiv.
Wissenschaftliche Daten für eine sachliche Diskussion
Die Arbeit in einem guten Team, ausreichende Personalschlüssel und eine gute Einarbeitung schätzten die befragten Pflegenden besonders. Junge Pflegende blieben oft ihrem Ausbildungsbetrieb verbunden, sie wollten dazulernen und Verantwortung übernehmen.
Für den öffentlichen Diskurs zu den Themen der Pflegeberufe seien "wertvolle Kennzahlen und Einschätzungen aus der Praxis" aus der Studie hervorgegangen. Sie könnten dazu beitragen, die Debatte um Fragestellungen der Berufseinmündung, des Berufsverbleibs und der Attraktivitätsfaktoren der Arbeit in der Pflege zu versachlichen. DIP-Studienleiter Michael Isfort betonte:
"Hinweise auf eine kurze Berufsverweildauer und einen 'Pflexit' lassen sich in der Gesamtbetrachtung (…) nicht ausmachen. Fakt ist: Die Zahl der versicherungspflichtig beschäftigten Pflegenden in NRW steigt weiter an."