Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) ist vermeidbar – dennoch scheitern präventive Maßnahmen oft an strukturellen Hindernissen. Eine neue Studie analysiert den Krankheitsverlauf von Betroffenen und zeigt, wie eine personzentrierte Versorgung die Behandlung verbessern könnte.
Sechs Phasen des Krankheitsverlaufs identifiziert
Ein Forschungsteam hat den Krankheitsverlauf von zwölf 12 Patientinnen und Patienten mit diabetischen Fußulzera in einer Wundambulanz untersucht. Basierend auf qualitativen Einzelinterviews konnten sechs zentrale Krankheitsphasen ermittelt werden:
- Stiller Diabetes – erste unbemerkte Auswirkungen
- Erste Wunde – Beginn des DFS
- Stationäre Behandlung – Krankenhausaufenthalt notwendig
- Verschlechterung der Symptome – chronische Problematik
- Ambulante Therapie – temporäre Stabilisierung
- Rezidive treten auf – erneute Fußgeschwüre
Die Studie zeigt, dass eine Längsschnittperspektive auf den Krankheitsverlauf fehlt, wodurch maßgeschneiderte Unterstützungsmaßnahmen erschwert werden.
Selbstmanagement und Pflegekoordination entscheidend
Während die Betroffenen in ihrer Behandlung Selbstmanagement und Pflegekoordination als wichtig erachten, zeigt die Analyse, dass persönliche Präferenzen und Alltagsverpflichtungen häufig Vorrang vor der Krankheit haben. Besonders das Problem des "stillen Diabetes" wird oft unterschätzt.
Empfehlungen für bessere Versorgungsansätze
- Personzentrierte Pflege – individuelle Bedürfnisse und Erwartungen der Patienten stärker berücksichtigen
- Einfühlsame Kommunikation – verständliche Beratung und unterstützende Gespräche fördern
- Pflegekoordination verbessern – Pflegefachpersonen sollen gezielt befähigt werden, präventive Maßnahmen umzusetzen
- Gezielte Schulungen für Betroffene – Wissenslücken schließen und die Bedeutung des Selbstmanagements stärken
Die Studie empfiehlt eine Weiterentwicklung der Krankheitsphasen in verschiedenen Pflege- und Behandlungskontexten, um langfristig fundierte Versorgungsstrategien für DFS-Betroffene zu etablieren.