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Arbeitsbedingungen auf Intensivstationen

Pflegepersonal unter strukturellem Druck

Pflegepersonal auf Intensivstationen ist stark belastet – Zufriedenheit hängt vom Betreuungsschlüssel, der Berufserfahrung und strukturellen Rahmenbedingungen ab.

Die Arbeitszufriedenheit auf deutschen Intensivstationen hängt maßgeblich vom Betreuungsschlüssel, der Berufserfahrung und der strukturellen Vorbereitung ab. Das zeigt eine berufsgruppenübergreifende Umfrage unter 753 Intensivmitarbeitenden, die im Fachjournal Medizinische Klinik – Intensivmedizin und Notfallmedizin veröffentlicht wurde.

Zufriedenheit des Pflegepersonals steigt mit besserem Betreuungsschlüssel

Pflegefachpersonen, die maximal zwei Patientinnen und Patienten pro Schicht betreuen, berichten von höherer Zufriedenheit und geringerer Belastung. Bei einem Schlüssel von 1:3 oder mehr sinkt die Zufriedenheit deutlich. Auch die Teilnahme an Fortbildungen und Kongressen ist bei besserer Personalausstattung häufiger möglich.

Junge Fachkräfte und Ärztinnen besonders belastet

Beschäftigte mit weniger als fünf Jahren Berufserfahrung fühlen sich häufiger unzureichend vorbereitet und berichten von höherem Stresserleben. Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung übernehmen laut Studie häufiger Aufgaben, für die nur theoretisches Wissen vorliegt. Besonders betroffen sind weibliche Beschäftigte. Pflegefachpersonen zeigen sich zudem weniger zufrieden mit ihrem Einfluss auf Therapieentscheidungen und der interprofessionellen Zusammenarbeit. In der Studie heißt es dazu: "Pflegefachpersonen leiden unter fehlender Gleichberechtigung und mangelnder Anerkennung ihrer fachlichen Expertise, was ihre berufliche Zufriedenheit mindert."

Forderung nach struktureller Reform

Das Autorenteam der Studie empfiehlt eine strukturierte Einarbeitung, flexible Arbeitszeitmodelle und gezielte Nachwuchsförderung. Auch die Gleichstellung und die Anerkennung pflegerischer Expertise seien zu stärken.

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