Die examinierte Pflegende und studierte Pflegepädagogin Stefanie Bachnick hat seit diesem Wintersemester die erste Professur für Pflegewissenschaft am Universitätsklinikum Jena inne. Mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) baut sie an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin eine Arbeitsgruppe in der Pflegeforschung auf.
Patientensicherheit und Versorgungsqualität auf der Intensivstation im Fokus
Im Mittelpunkt ihrer Forschung werden Patientensicherheit und Versorgungsqualität auf der Intensivstation stehen, teilte das Uniklinikum mit. "Die Dokumentation auf der Intensivstation ist digital gut erschlossen und bieten eine gute Datengrundlage", begründete Bachnick diesen Fokus, "und hier sind unerwünschte Ereignisse besonders kritisch". Bislang gebe es wenige Studien über unerwünschte Ereignisse auf Intensivstationen in deutschen Krankenhäusern. Information über Häufigkeit, Art und Vermeidbarkeit solcher Ereignisse seien jedoch Voraussetzung für die Entwicklung von Präventionskonzepten, die die Intensivversorgung noch sicherer machen sollen.
Langfristig will Bachnick einen Masterstudiengang Advanced Practice Nursing mit Schwerpunkt in der Intensivpflege etablieren.
Langjährige Erfahrung in der Pflegewissenschaft
Die 40-jährige Pflegewissenschaftlerin ist in Rostock geboren und hat eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in Hamburg absolviert, wo sie auch in einer geriatrischen Klink arbeitete. Während ihres anschließenden Pflegepädagogikstudiums an der Charité – Universitätsmedizin Berlin arbeitete sie als Forschungspraktikantin an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Bern und entwickelte in ihrer Diplomarbeit ein Schulungskonzept für Pflegende zur Begleitung psychiatrischer Patienten nach der stationären Entlassung. Sie wechselte dann an das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Basel und promovierte im Rahmen einer großangelegten multizentrischen Beobachtungsstudie, die die Auswirkungen der DRG-Einführung in der Schweiz auf Strukturen und Prozesse in der Pflege sowie auf patientenbezogene Behandlungs- und Pflegeergebnisse untersuchte.
Zuletzt leitete Bachnick eine vom BMBF geförderte Nachwuchsgruppe an der Hochschule für Gesundheit in Bochum.