Zum 1. August 2025 hat die Evangelische Hochschule Dresden (ehs) Sigrun Simolka auf die Professur für Angewandte Pflegewissenschaft berufen. Das teilte die Hochschule am Mittwoch mit. Simolka bringt über dreißig Jahre Berufserfahrung aus Pflegepraxis, Beratung und Forschung in ihre neue Aufgabe ein.
Die Pflegewissenschaftlerin war zuvor in der stationären und ambulanten Diabetologie sowie in der gesundheitsbezogenen Beratung tätig. Ihre wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich seit Jahren auf Fragen der Gesundheitsversorgung. Ihre Dissertation mit dem Titel "Subjektive Krankheitstheorien bei Zugewanderten aus der ehemaligen Sowjetunion am Beispiel Diabetes mellitus" erschien 2023 und untersuchte, wie Betroffene ihre Erkrankung individuell deuten.
Fokus auf interkulturelle Gesundheitskompetenz
An der ehs wird Simolka künftig insbesondere ihre Expertise in interkultureller Gesundheitskompetenz und qualitativer Pflegeforschung einbringen. Ziel sei es, Studierende zu befähigen, Pflege in kulturell vielfältigen Lebenswelten kompetent zu denken und evidenzbasiert weiterzuentwickeln. Auch die Vermittlung qualitativer Methodenkompetenz gehört zu ihrem Lehrprofil.
"Ich freue mich darauf, an der ehs Dresden die Pflegewissenschaft gemeinsam mit Kollegen, Kolleginnen und Studierenden weiterzuentwickeln. Besonders spannend ist für mich der interdisziplinäre Austausch, der neue Perspektiven auf das eigene Berufsfeld eröffnet", sagte Simolka. Lehre verstehe sie als gegenseitigen Lernprozess, bei dem auch Lehrende durch Diskussionen mit Studierenden neue Impulse gewinnen könnten.
Pflegewissenschaft aktiv mitgestalten
Simolka betont die Bedeutung aktiver Mitgestaltung durch den wissenschaftlichen Nachwuchs: "Ich möchte Studierende darin bestärken, neugierig zu bleiben, Fragen zu stellen und eigene Wege zu gehen. Wer die Pflegewissenschaft aktiv mitgestaltet, trägt dazu bei, die Versorgung von morgen zu verbessern."