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Krankenhaushygiene

So kann das Sepsisrisiko auf Intensivstationen um 17 Prozent gesenkt werden

Tägliche Ganzkörperwaschungen mit Octenidin-getränkten Waschhandschuhen bieten eine effektive Prävention gegen Sepsis.

Eine deutschlandweite Studie der Universitätsmedizin Leipzig hat jetzt ergeben: Tägliche Ganzkörperwaschungen mit Octenidin-getränkten Waschhandschuhen bieten eine effektive Prävention gegen Sepsis. Durch die tägliche Waschung mit Octenidin lasse sich das Risiko für Sepsis – eine potenziell lebensbedrohliche Blutinfektion – um 17 Prozent senken, so die Ergebnisse der im Fachjournal Intensive Care Medicine publizierten EFFECT-Studie.

Unter der Leitung von Iris Freya Chaberny wurde in 23 deutschen Krankenhäusern mit insgesamt 44 Intensivstationen untersucht, wie das Infektionsrisiko mit spezifische Hygienemaßnahmen zu reduzieren ist.

Octenidin: Bewährtes Hautantiseptikum in neuem Einsatz

Bisher sei Octenidin vor allem für Hautdesinfektionen vor Operationen oder zur Behandlung multiresistenter Erreger verwendet worden, heißt es in einer Mitteilung des Uniklinikums. Die aktuellen Ergebnisse zeigten erstmals systematisch den präventiven Nutzen bei der Ganzkörperwaschung von Intensivpatienten.

Ein weiterer Vorteil des Wirkstoffs: Octenidin sei gut verträglich und bislang frei von bekannten allergischen Reaktionen oder Nebenwirkungen.

Kein Effekt auf multiresistente Erreger, aber Fortschritt durch digitale Analyse

Die Studie, die über 30 Monate durchgeführt wurde, analysierte Daten von 93.438 Patienten und über 712.784 mikrobiologische Testergebnissen. Während ein Rückgang bei multiresistenten Erregern ausgeblieben sei, unterstrichen die Ergebnisse den Nutzen des Hautantiseptikums bei der Sepsisprävention.

Für die umfassende Datenauswertung entwickelten Forschende des Zentrums für Klinische Studien einen spezialisierten Algorithmus, der anonymisierte Stationsbewegungsdaten mit mikrobiologischen Testergebnissen verknüpft.

Prävention durch standardisierte Hygienemaßnahmen

Die Ergebnisse der EFFECT-Studie liefern wertvolle Erkenntnisse für die Krankenhaushygiene und die tägliche Praxis auf Intensivstationen. Die routinemäßige Anwendung von Octenidin-getränkten Waschhandschuhen könnte künftig eine Schlüsselrolle bei der Infektionsprävention spielen. Für Fachpersonal bleibt die Aufgabe, diese Erkenntnisse in den Klinikalltag zu integrieren.

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