Die Stiftung Humor Hilft Heilen, die Universität Lübeck und Alexianer-Misericordia untersuchen in einer Langzeitstudie ein "innovatives" Unterrichtskonzept zum Stressmanagement und zur Anhebung der Arbeitsmotivation Pflegeauszubildender. Ziel ist es, der Abwanderung des Fachpersonals bereits in der Ausbildung entgegenzuwirken.
Halbjährlich dreistündige Interventionen sollen den Pflegeschülerinnen und -schülern die Reflexion zum eigenen Umgang mit Unsicherheiten und herausfordernden Arbeitsumständen ermöglichen sowie ihre Resilienz fördern.
Die Auszubildenden lernen, "mit einer humorvollen Haltung die Perspektive zu wechseln, wie man belastende Dinge loslassen kann, was Stress und Anspannung abbaut und wie man so gut für sich sorgt, dass es auch langfristig möglich bleibt, für andere zu sorgen, ohne selbst auszubrennen", heißt es in einer Pressemitteilung Stiftung Humor Hilft Heilen von Donnerstag.
Laut der Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie am Institut für Psychologie der Universität zu Lübeck, Corinna Peifer, sind die ersten Studienergebnisse "vielversprechend":
"Die Humorintervention wirkte sich unmittelbar im Anschluss positiv auf die Stimmung der Pflegeschüler:innen aus und diese bewerteten die Intervention als sehr nützlich für ihren Berufsalltag."
So habe sich gezeigt, dass in einer Kontrollgruppe an einer Alexianer Pflegeschule in Berlin, die ohne dieses Konzept unterrichtet werde, die humorvolle Einstellung im ersten halben Jahr sank. In der Interventionsgruppe hingegen sei sie über die Zeit stabil geblieben.
Nach Angaben der Stiftung bestätigten die Studienergebnisse zwar die Wirksamkeit des Unterrichtskonzepts, doch zeigten sie auch, dass die Anwendung des Gelernten in der Praxis noch gesteigert werden könne – z. B. mittels Einführung einer interaktiven App. Ein verbessertes Gesamtkonzept werde in der Zukunft an einer weiteren Ausbildungsgruppe erprobt.