Von 2019 auf 2020 ist die Zahl der Vollkräfte im Pflegedienst von 345.000 auf 363.000 gestiegen, schrieb das Ärzteblatt am Freitag unter Berufung auf den Krankenhaus Rating Report 2022, der in der Vorwoche auf dem Hauptstadtkongress in Berlin vorgestellt wurde.
Parallel sei aber ein Abbau im Funktionsdienst erfolgt. Nach Ergebnissen des Reports deute dies darauf hin, dass es im Zuge der 2020 eingeführten Selbstkostendeckung für die Pflegepersonalkosten zu Verschiebungen zwischen den Dienstarten gekommen ist.
Neun Jahre Stellenabbau
Zwischen 1999 und 2020 sei die Zahl der Pflegenden um rund 28.000 bzw. 8,4 % gestiegen. Im gleichen Zeitraum habe die Zahl der Vollkräfte im ärztlichen Dienst um 63.000 bzw. um 58,8 % zugelegt.
Als Grund für den vergleichsweise geringen Personalzuwachs in der Pflege nennen die Herausgeber des Reports den Stellenabbau im Pflegedienst in den Jahren 1999 bis 2007, der bereits 1994 nach Aussetzung der Pflegepersonalregelung entstanden sei. Erst ab 2008 habe eine Phase des Aufbaus begonnen:
"Bis 2007 wurden im Durchschnitt jährlich 1,4 Prozent der Stellen abgebaut, seitdem pro Jahr 1,5 Prozent aufgebaut."
Beachtlich sei die Zunahme der Zahl der Pflegenden, die aus der Altenpflege gekommen seien. Zwischen 2018 und 2020 sei ihre Zahl um 61 % gestiegen.
Weiterhin großer Fachpersonalmangel
Trotz des im Report analysierten Zuwachses in der Pflege, wird sich der Fachpersonalmangel im deutschen Gesundheitswesen weiter zuspitzen. Dies geht es der aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor.
Und: Allein in der Intensivpflege fehlen aktuell 50.000 Vollzeitkräfte.