Leiharbeit in der Pflege gefährdet zunehmend die Arbeit auf den Stationen, spaltet die Belegschaften, gefährdet die Versorgung und führt zu einer unabsehbaren Kostenspirale. Davon ist die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) überzeugt. In einem Positionspapier fordert sie deshalb die "drastische Beschränkung" dieses Arbeitsmodells.
Leiharbeit im Krankenhaus: statt Ausnahme Regelfall
Mittlerweile habe sich Leiharbeit im Krankenhaus von der Ausnahme zum Regelfall entwickelt, begründete DKG-Vorstandsvorsitzender Gerald Gaß am Freitag den Vorstoß.
Die Krankenhäuser arbeiteten hart daran, Gehälter und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Konkurrenz der Zeitarbeit treibe sie dabei "unbestreitbar" an, so Gaß weiter. Unter diesen Bedingungen könnten die Kliniken allerdings das Rennen um die besten Arbeitsbedingungen und Gehälter nur verlieren.
Verbot von Leiharbeit als letztes Mittel
Die DKG will deshalb vor allem:
- Leiharbeit auf ihren ursprünglichen Zweck, Belastungsspitzen auszugleichen, beschränken.
- Den Stundensatz in der Leiharbeit einschließlich aller Kosten auf das 1,5-fache der üblichen Vergütung fest angestellten Pflegepersonals begrenzen.
- Die Kosten für Leiharbeit vollständig in den Pflegebudgets abbilden.
Der Druck durch Zeitarbeitende in der Pflege sei mittlerweile so groß, dass ein Großteil der Krankenhäuser sogar ein Verbot fordere. Gaß verdeutlichte:
"Dieses Verbot sehen wir als Ultima Ratio, sollten die Reformen nicht greifen."
Die Politik sei gefragt, hier so schnell wie möglich einzugreifen.
Leiharbeit in der Pflege: vermeidbar oder unausweichlich?
Immer mehr Pflegende können sich eine Berufstätigkeit in der Leiharbeit vorstellen - trotz der Streitigkeiten zu dieser Form der Berufstätigkeit. Die Titelstrecke der Februar-Ausgabe von Die Schwester | Der Pfleger fasst die Gemengelage zusammen.