Ein Gesetz, das zusätzliche Kompetenzen für Pflegekräfte vorsieht, soll nach den Plänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bis zum Sommer 2024 vorliegen. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte Lauterbach:
"Ich gehe davon aus, dass wir in der ersten Hälfte des neuen Jahres einen Gesetzentwurf haben. Vorläufige Eckpunkte dazu sind jetzt fertig."
Darüber berät der Minister am Dienstagnachmittag mit den Spitzen der Gesundheits- und Pflegebranche.
Mehr Autonomie für beruflich Pflegende
Schon beim Pflegetag im vergangenen September hatte der Minister einen Gesetzentwurf in Aussicht gestellt, um den Pflegeberuf durch zusätzliche Kompetenzen attraktiver zu machen. Nach Lauterbachs Worten sollen Pflegekräfte etwa Ernährungsberatungen durchführen, die Wundversorgung eigenständig planen und über den Einsatz bestimmter Salben und Katheter entscheiden dürfen. Fachkräfte mit akademischem Abschluss sollen sogar kleine Praxen leiten und bestimmte Medikamente selbst verschreiben können.
Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll, begrüßte Lauterbachs Vorhaben, die pflegerischen Kompetenzen über ein eigenes Gesetz auszuweiten und forderte:
"Der Arztvorbehalt ist in vielen Bereichen veraltet. Pflegende brauchen mehr und eigenständige Handlungsspielräume. Das dient der Versorgungsqualität und der Berufszufriedenheit gleichermaßen."
Quelle: dpa/Bibliomed