Anlässlich des Festakts zu 25 Jahren Deutscher Pflegerat (DPR) versprach Gastredner Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), sich verstärkt für die Profession Pflege einsetzen zu wollen.
Der Minister würdigte die Arbeit des Pflegerats; die Stimme des DPR sei nicht mehr wegzudenken. Er forderte:
"Sie muss noch mehr gehört werden. Und sie muss noch stärker institutionalisiert werden."
Lauterbach wolle nicht nur eine Repräsentation des DPR in der Politik, sondern eine Partizipation mit dem Rat.
"Sie reden mit und das ist genau das, was wir benötigen. Pflege muss und kann für sich selbst sprechen. Davon profitieren wir."
Fünf Punkte für bessere Rahmenbedingungen
Der Minister dankte den Pflegenden im Namen der Bundesregierung für die Leistungen, die diese täglich abriefen, und sprach ihnen seine Anerkennung und Hochachtung aus. Dieser "beispielslose Einsatz verlangt mehr Fachkräfte". Lauterbach konstatierte, dass das Interesse der jungen Leute am Pflegeberuf wieder nachzulassen scheint. Gleichzeitig verließen mehr Menschen den Beruf.
"Das beunruhigt uns. Wir müssen wieder mehr Menschen für die Pflege gewinnen."
Lauterbach verwies auf eine Arbeitsplatzstudie des Bundesgesundheitsministeriums und listete fünf Punkte für bessere Rahmenbedingungen in der Pflege auf:
- Bezahlung: Diese sei besser geworden, "aber sie ist im Vergleich zu anderen Berufen und angesichts der Belastung noch immer nicht da, wo sie sein sollte". Auch sei es vollkommen legitim, eine bessere Bezahlung einzufordern. Das "braucht keine Entschuldigung".
- Bessere Kinderbetreuung
- Verlässliche Dienstpläne
- Digitale Unterstützung
- Entlastung über mehr Pflegepersonal: Die PPR 2.0 soll die Belastungen in der Pflege abbauen, sie gar nicht erst "stattfinden lassen", so Lauterbach. "Das kann ich Ihnen an dieser Stelle verbindlich zusagen."
Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und mehr finanzielle Mittel
Viel stärker als bisher müssten zudem die Mittel aus dem Fonds zur besseren Vereinbarkeit von Pflegeberuf und Familie abgerufen werden. Hier – so Lauterbach weiter – gelte es, mehr über die Möglichkeiten zu informieren.
Mit Blick in die Zukunft versprach Lauterbach, "alles zu tun, um die Situation in der Pflege zu verbessern und zu stabilisieren".
Dazu gehöre auch die Arbeit des DPR stärker finanziell zu unterstützen. Lauterbach wies ausdrücklich darauf hin, dass die derzeitige auf vier Jahre angelegte Förderung des Rats mit jährlich 900.000 Euro "aus meiner Sicht zu wenig ist". Er wolle sich dafür einsetzen, den Betrag aufzustocken und zu verlängern.