In einem aktuellen Expertenpapier hebt der Deutsche Pflegerat (DPR) die zentrale Bedeutung eines bedarfsgerechten pflegerischen Qualifikationsmix hervor. Ziel sei, Qualität, Effizienz und Effektivität der pflegerischen Versorgung nachhaltig sicherzustellen und zu verbessern.
DPR-Vizepräsidentin Irene Maier erläuterte am Mittwoch: "Ein bedarfsgerechter Qualifikationsmix ist essenziell, um den steigenden Anforderungen in der Versorgung zu begegnen. Nur durch eine gezielte und gesetzlich geregelte Personalstrategie kann die pflegerische Versorgung langfristig gesichert werden. Das gilt für alle pflegerischen Sektoren."
Zentrale Forderungen des DPR
- Gesetzliche Verankerung und Finanzierung: Ein flexibler, nachhaltiger und bedarfsgerechter Skill-Grade-Mix ist gesetzlich zu definieren und finanziell abzusichern.
- Pflegekompetenzgesetz und Vorbehaltsaufgaben: Die gesetzliche Verankerung der pflegefachlichen Heilkundeausübung und Erweiterung von Kompetenzen sind essenziell, um die Qualität der Versorgung zu sichern.
- Einheitliche Bildungsarchitektur: Eine bundeseinheitliche und durchlässige Pflegebildungsarchitektur, wie sie das Bildungskonzept BAPID des DPR vorsieht, ist für eine zukunftsfähige Pflege unerlässlich.
- Pflegewissenschaftliche Begleitung: Forschung und regelmäßige Evaluation sind notwendig, um den Qualifikationsmix an aktuelle Versorgungsbedarfe anzupassen.
Ein nachhaltiger Qualifikationsmix erfordere zudem die Harmonisierung bestehender gesetzlicher Regelungen und die Etablierung eines nationalen Instituts zur Personalbemessung in der Pflege (InPeP), das sektorübergreifend agiert und evidenzbasierte Personalvorgaben entwickelt. Nur so seien bürokratische Anforderungen zu reduzieren, ohne die Versorgungsqualität zu gefährden.