Ab August erhalten Pflegefachpersonen am Klinikum Ernst von Bergmann einen Bonus, wenn sie kurzfristig unbesetzte Dienste übernehmen. Wer sich bereit erklärt, innerhalb von fünf Tagen vor Dienstantritt eine zusätzliche Schicht zu übernehmen, erhalte eine Zulage – abhängig von Tag-, Nacht- oder Rufdiensten, liege die Prämie zwischen 40 und 85 Euro pro Dienst, erläutert die Geschäftsführerin für Pflege am Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Sabine Brase, gegenüber BibliomedPflege.
Klinikum setzt auf Einspringprämie statt Leiharbeit
"Mit einheitlichen und transparenten Bonusregelungen für kurzfristiges Einspringen wollen wir zur Besetzungsstabilität auf den Stationen am Klinikum beitragen."
Sie zahle lieber eine Prämie an die Stammbelegschaft statt Pflegefachpersonen an die Leiharbeit zu verlieren, betont Brase.
Neben der Prämie setze das Haus bislang auf Flexpools und Standby-Dienste. Künftig sollen weitere Konzeptionen zur Arbeitszeitflexibiltät, zu Arbeitszeitmodellen, Dienstplanautonomie und Arbeitsorganisation hinzukommen.
Wichtig ist Brase dabei, dass die Pflegenden selbst mitbestimmen, welche Ansätze für sie die richtigen sind.
"Wir erproben gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen in der Pflege, welche Tools uns im Klinikum Ernst von Bergmann bei der Stabilität der Dienstpläne und Stationsbesetzungen sowie der Work-Life-Balance der Pflegenden am meisten helfen. Das machen wir unter anderem über regelmäßige Soundingboards."
Ausfallkonzepte: individuelle Lösung finden
Der Ansatz der Einspringprämie sei in der Kliniklandschaft zwar nicht neu. Aber so heterogen die einzelnen Häuser seien, so unterschiedlich fielen auch Maßnahmen für das Ausfallmanagement aus, beschreibt Brase ihre Erfahrungen, die erst seit April ihre Position in Potsdam übernommen hat und zuvor am Klinikum Oldenburg arbeitete.
Entscheidend sei, aus der Sammlung an möglichen Ausfallkonzepten jenes zu finden, das am besten zum jeweiligen Klinikum passe, und es so anzupassen, dass es den spezifischen Anforderungen des Hauses gerecht werde.