Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wollen ambulante Versorgungsangebote ausbauen. Bis 2026 will etwa Rheinland-Pfalz das Angebot der "Gemeindeschwester Plus" stufenweise erweitern und flächendeckend etablieren. Insgesamt 54 weitere geschulte Pflegefachpersonen sollen hochbetagten Bürgerinnen und Bürgern beratend und unterstützend zur Seite stehen, damit sie möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in ihrem Zuhause führen können. Das Land fördere für jeden Landkreis und jede kreisfeie Stadt 1,5 Vollzeitäquivalente für den Ansatz der präventiven Hausbesuche, teilte das Sozialministerium in der Vorwoche mit.
Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen stärken
Das Angebot der Gemeindeschwester Plus richtet sich an Menschen, die noch keinen Pflegebedarf haben, aber Unterstützung im Alltag benötigen. Dass dieser Ansatz erfolgreich und wirksam ist, zeigte ein Abschlussbericht des von 2015-2018 laufenden Modellprojekts.
Auch Baden-Württemberg will einen gemeindenahen und quartiersbezogenen Ansatz fördern und stellt weitere 10 Mio. Euro für den Ausbau von Primärversorgungszentren zur Verfügung. Das hat das dortige Sozialministerium in dieser Woche bekanntgegeben. Diese Zentren bündelten neben einer Erstberatung und medizinischer Grundversorgung auch präventive, gesundheitsfördernde, kurative, pflegerische, rehabilitative oder palliative Angebote. Das entlaste die Krankenhäuser und sichere die Gesundheitsversorgung insbesondere in ländlichen Regionen. Zudem könnten die verschiedenen Gesundheitsberufe so noch enger zusammenarbeiten.
Das Geld solle v. a. in Projekte fließen, die sich der Versorgung chronisch kranker und/oder multimorbider Personen sowie der Versorgung psychisch erkrankter Personen widmeten.
Community Health Nurses als Schlüsselrolle
Hinsichtlich zukunftsweisender Versorgungskonzepte spielen für den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) primär auch Community Health Nurses eine entscheidende Rolle. Als Partnerinnen und Partner auf Augenhöhe im multiprofessionellen Team der Primärversorgungszentren oder als eigenständige Akteurinnen und Akteure wie im Modell Gemeindeschwester Plus könnten die in einem Masterstudiengang weitergebildeten Pflegefachpersonen eine zentrale Rolle in der ambulanten Versorgung einnehmen, verdeutlichte der DBfK-Regionalverband Südwest am Mittwoch.